Burning Man – Der zweite Big Burn

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So, die zwei Einträge für den Hinweg hatten wir nun ja schon. Zum Teils eher nüchtern aber was soll’s, ich hab grad Jet-Lag und irgendwie muss die Zeit ja genutzt werden. Jedenfalls wird dann jetzt wohl dieser großartige Eintrag über Burning Man erwartet. Etwas geheimnisvoll könnte er sein. Oder hab ich schon mal versucht einen Burn im Detail zu beschreiben? Ha! Natürlich nicht, so wirklich ist es nun auch nicht möglich.

Aber dabei zuzusehen wie Freunde die noch nie dort waren darauf reagierten was sie sahen war wunderschön. Irgendwie ist man sofort daran erinnert wie es einem selbst beim ersten Anblick der Playa ging – nachts. Die unendliche Weite, das unendliche Geblinke und Flammen und Menschen und Artcars und Kunsinstallationen und der Man und der Tempel und und und… Jeder stellt es sich in der eigenen Weise überwältigend vor. Man denkt man ist vorbereitet, aber dann sieht man die Wirklichkeit. Man sieht das alles und fühlt sich entweder wie ein Kind das erste mal im Disneyland o.ä. Für die ersten Tage kann es auch passieren dass man an der eigenen Kreativität und Vorstellungskraft zweifelt – schließlich hat man doch so viel Youtube Videos gesehen und sich vermeintlich auf alles vorbereitet? Und doch steht man einfach nur mit offenem Mund da und weiß nicht wo man zuerst hingucken soll…

Eine nette Geschichte vom ersten Tag war als ich mit Melissa und Guij das erste mal auf die Playa gelaufen sind – es war ihr erstes mal. Wir kamen auf die Esplanade (die innere Straße) und vor uns öffnete sich der Blick auf die ganze Playa. Die beiden sind stehengeblieben und haben mit fassungslosem Blick alles begeistert aufgezogen. Wir haben uns ein paar Kunstprojekte angesehen und sind weiter in Richtung Mitte gelaufen. Die beiden noch immer überwältigt von den Eindrücken, kam mir die Idee „We should do some Artcar Hopping“. Also auf den Artcars über die endlose Playa fahren. Ich hatte es kaum ausgebrochen hat vor uns eins gehalten. Es war ein Schlitten. Genzugenommen der Schlitten des Weihnachtsmann’s mit Rudolph vorne dran und hinten gemütlich Platz mit Decken zum mitfahren. Der Weihnachtsmann hatte angehalten um uns zu fragen ob wir mitfahren wollen. Kaum 20 Sekunden nachdem ich die Idee ausgesprochen hatte. Zusammen mit dem Weihnachtsmann ging es dann in die Deep-Playa zum „Diner“. Ein mobiles Lokal das jeden Tag wo anders steht. Heute gab es französisch, Crème brûlée, Kaffee, Suppe und anderes. Sehr lecker und alles wirklich im Nichts, hunderte Meter hinter allem. Netterweise hat uns der Weihnachtsmann auch wieder mit in die Mitte genommen wo wir vorbei an Kunstwerken zum Man sind. Rein in das Ufo, zufällig Freunde aus dem Camp getroffen, und dann ab die Holzrutsche runter um wieder rauszukommen.

Wie ich finde alles sehr normal 🙂 Und definitiv nicht ausreichend um zu beschreiben was die nächsten Tage noch alles passiert ist. Da brauch ich selbst noch ein paar Wochen um alles an Eindrücken, Erfahrungen, Gefühlen, Erkenntnissen und Erlebnissen zu verarbeiten. Manchmal fühlt sich dabei der Burn ein bisschen wie Schummeln an. Man kann sich so intensiv mit Dingen beschäftigen, dass man in dieser Woche weiterkommt, als anderswo in Monaten. Also wenn ihr wisst was ich meine?

»Und wie war es dieses mal im Vergleich zum ersten mal?« ist ja schon eine beliebte Frage. Hmmm… nach dem ersten Mal hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht. Das ist auch diesmal nicht anders. Und da wo beim ersten mal die überraschte Begeisterung war, ist jetzt die Gewissheit das es immer noch so ist.