Burning Mind
Es ist so ein Moment wo einem selbst mal wieder nur ein „typisch!“ in den Kopf schiesst. Es hätte ja auch nicht anders sein können. Und wieso hab ich diesmal nicht vorher nachgesehen. Wieso ging es nicht etwas später, und wieso überhaupt ist es denn überhaupt notwendig?
Nun ja, es geht – wie der Titel schon sag – um Burning Mind. Vielleicht nur die Fahrt, vielleicht etwas vom Burn, vielleicht auch weniger. Aber da ich selbst noch nicht weiß wohin die Reise gerade führt, schreib ich einfach mal weiter und wir finden es gemeinsam raus. ha? was ne Idee.. hehe.. ok, zurück zum Thema.
Typisch! Einfach nur typisch. Es hätte nicht eine Stunde vorher passieren können, oder vormittags, oder 5 Minuten später. Nein, es musste ja unbedingt genau dann passieren wenn ich nicht anders konnte. Ein bisschen selbst Schuld war ich schon auch, aber ich hab einfach nicht damit gerechnet. Und das Resultat – typisch in sich – war das ich zwischen grummelnden Rumgenöle über meine eigene Schusseligkeit, dann doch einfach tat was getan werden musste.
Ok, also bisher sind wir schon 2 Absätze weit gekommen. Um was es eigentlich geht ist glaub in zwischen noch noch nicht so wirklich klar. Eine gewisse Lust es in die Länge zu ziehen hat sich aber entwickelt. Nur, nachdem ich jetzt quasi 2x das gleiche erzählt habe, brauchen wir ne Idee.. ein bisschen Würze.. es auszudehnen. Vielleicht auch ein kleines Ablenkungsmanöver.. hmmm..
Schließlich wollten wir ja zur Burning Mind, und wir wollten nicht zu spät ankommen. Dadurch das manch einer – also Luke – noch auf dem Weg Richtung München war hatte ich zwar etwas Zeit, aber zu wenig die Situation auszusitzen. Ziemlich dämlich, aber ich war da noch weit glücklicher als Luke. Der konnte nämlich nicht anders als mittendurch, ohne Schutz, ohne Rücksicht, einfach nur durch. Es muss der Gedanke an das Ziel gewesen sein, die kurze Erholung danach, und dass wir nach uneeeendlicher Zeit mal wieder bei nem Burn Event sein werden. Diese 2-3 Wochen haben sich ja wie Ewigkeiten angefühlt.
Ha! Soweit so gut. Das eigentliche Thema des Blogs mal aufgegriffen, und es in Richtung Burns allgemein und unserer kleinen Versessenheit damit gedreht. Erinnert sich noch jemand an die Sache mit dem „typisch?“. Bestimmt, aber das können wir noch ein bisschen aussitzen. Wie wärs ein bisschen mit ….
UND BURNING MAN IST JA AUCH NOCH WOCHEN WEG! Also 2 bis zum Flug. Und Wochen ohne Burn kann man eigentlich auch nicht so einfach mit klassicher Zeitmessung messen. Würde man nach den direkten Zeitwerten von den angesprochenen 2 Wochen gehen, und berücksichtigen dass die Zeit unter der Woche immer deutlich langsamer vergeht als das Wochenende (bei zusätzlicher längerer nomineller Dauer), nicht zu vergessen das Tage in der Arbeit mit schönem Wetter draußen dahin kriechen, ist es ein Wunder das die Zeit in der Zeit zwischen den Burns nicht rückwärts verlaufen ist! Wobei das ja auch ok wär, weil auf der anderen Seite (also die Seite in Richtung Vergangenheit) ja auch ein Burn warten würde. Allerdings einen den wir schon kennen, und mit den Gewittern etwas anstrengend war.
Tada! Mit totaler Abstinenz jeglicher Vernunft haben wirre Gedankengänge das ganze schon so weit abgleiten lassen, dass ich selbst schon nicht mehr weiß wohin die Geschichte sich entwickeln sollte. Oder ob ich überhaupt eine Idee hatte, worauf es hinauslaufen soll? Wenn jetzt jemand live neben mir sitzen würde, würde ich ja mal fragen, aber so guggen wir gemeinsam weiter. Also ich aktiv – schreibender Weise – und du, oder ihr, eher passiv – lesender Weise.
Das mit dem Wetter ist eh so eine Sache. In Black Rock City (a.k.a die Stadt die für Burning Man entsteht) hat es letzte Woche geregnet. Und es ist noch mehr Regen vorhergesehen. Ich seh uns schon in einer der trockensten Wüsten (die ich kenne) stehen mit einem Regenschirm. Nicht für die Sonne. Tatsächlich für Regen. Und wären wir da mit unseren Schirmen so im Regen stehen und in Richtung des Man schauen, da sinken wir auch so langsam in der sich unter uns entwickelnden Salzkloake ein. „Tanzen! – Tanzen müsst ihr!“ wird der Rettungsruf sein um die Motivation aufzubringen die Füße aus dem Schlamm zu erheben und über den entstehenden See zu gleiten. Bisher ist jeder Man bei Burning Man tatsächlich verbrannt, dieses Jahr ist es der erste der Ertrinken wird!
Hui.. da kam aber einer raus – ein Absatz. Etwas im Kopfkino abgeschliffen, aber die Vorstellung eines ertrinkenden Burning Mans hat mich dann einfach nicht losgelassen. Zeit für eine kurze Rekapitulation: Wir haben einen Blogeintrag mit absolut keiner Idee über den Inhalt angefangen, haben etwas typisch sich nicht aufklärendes geschrieben, haben abgelenkt, sind abgeschliffen und befinden uns jetzt am Scheidepunkt einer Geschichte die keine ist. Es wird Zeit das Ding nach Hause zu bringen.
Und „typisch“ wär das dann mal wirklich nicht. Ganz im Gegensatz zu mir als ich nicht anders konnte, da zu spät dran und der Situation ausgeliefert. Wenigstens waren es nur ein paar Minuten – Luke hatte im gleichen Moment schlimmeres zu durchqueren. Aber so oder so war es auch für mich, und bald auch Eveline nicht wirklich angenehm. Um es mal freundlich zu beschreiben. Denn was ja eh klar war – also „typisch!“ – ist dass genau das gleiche. Nein, das Gleiche plus ein bisschen Schlimmer nur wenigen Minuten später bei Eveline auch passiert ist. Ich musste ja noch zu ihr fahren um sie abzuholen. Und das Timing war so exakt genial super geplant, dass sich all das von gerade eben bei mir, bei ihr dann wiederholt hat. Und weil es der Zufall, das Schicksal, ach was weiß ich wer, es nicht anders wollte – wurde es auch noch ein bisschen schlimmer.
So, wir sind zurück im ursprünglichen Thema. Waren kurz vor der Auflösung um dann statt die Situation auf zu klären, in der Geschichte etwas nach vorne zu hüpfen. Wie langweilig wäre es denn wenn man bei Eveline schon wüsste was denn das Problem war? LANGWEILIG wär das. Aber sowas von. Ich will beim Tippen ja schließlich auch nicht einschlafen. Nun ja, mal guggen ob mich diese Zwischenerzählungen im „Directors Cut“ nicht noch um den Schreibfluss bringen.
„Immerhin was zu erzählen“ war der einzig rettende der Gedanke. Dass und unser Ziel „Burning Mind“. Ein kleiner Burn. Ein feiner Burn. Mit viel Potenzial und Raum zum Wachstum. Dadurch das nicht viele erfahrenere Burner da waren, war es nicht ganz so einfach die Prinzipien zu vermitteln und vor allem vorzuleben. Etwas das für mich auch in einem wunderschönen stundenlangen Gespräch geendet hatte. Bis in den Morgengrauen saßen wir da und haben erst über Burning Man, was das eigentlich ist da drüben in der Wüste, und danach über alle möglichen Themen gesprochen. Es gibt doch nicht schöneres als betrunken-philosophisch die Welt und unsere Gesellschaft auseinanderzunehmen. Wenn einen erst die ersten Sonnenstrahlen und dem Gedanken die Sonnenbrille zu suchen, da zu bringen ins Bett zu gehen, dann hatte es wieder Spass gemacht. Übrigens einer meiner liebsten Burn – Beschäftigungen.
Pause. Jetzt wird’s gefährlich. Nur weil ich nicht auflösen wollte um was es vorhin die ganze Zeit ging, hab ich plötzlich was vom Burn erzählt. Aber dabei wollte ich doch gar nichts vom Burn erzählen. Ich hab doch extra mit der wirren Geschichte angefangen damit keiner merkt dass ich einem Eintrag über „Burning Mind“ nichts über „Burning Mind“ geschrieben habe?! Ein typisches Fail – aber nachdem es nun da steht, steht es nun da. Der Inhalt ist ja auch nicht verkehrt. Vielleicht wird es einfach zu spät und ich sollte zum Ende kommen.
Definitiv eine Beschäftigung die mir tausendmal lieber ist, als meine kleine Bredouille – erst bei mir und dann bei Eveline. Bei Eveline wurde auch aus meiner Bredouille, unsere Bredouille. Denn das Schicksal hat uns da ziemlich schnell geeint. Und ich glaube deswegen war es dann auch noch notwendig etwas oben drauf zu setzen. Das Ganze noch etwas bredouilliger zu machen. Das es sich prima eignet „zum Erzählen“ denkt man sich dann auch so insgeheim in einem kurzen hoffnungslosen Moment – aber getan hab ich’s die letzten Wochen noch gar nicht. Eh erstaunlich dass ich glaube geglaubt zu haben es sei „etwas zum erzählen“. Eigentlich bin ich nur innerlich fluchend rumgelaufen und hab gehofft möglichst schnell alles fertig zu kriegen.
Ja ich weiß das Wort „bredouilliger“ gibt’s so nicht – und wenn ist es falsch geschrieben – aber seit wann interessiert mich das. Mein Mac hat’s auch schön brav rot unterstrichen. Aber mehr als „Predulie“ in „Bredouille“ zu ändern gibt’s nicht. Das Wort muss da hin. Und hätte ich jetzt nicht angefangen groß darüber zu schreiben, wärs wohl auch den wenigstens aufgefallen. (Ja ne Schätzelein – ich weiß dass es dir aufgefallen ist, keine Sorge. Ich will aber nen konstruktiven Vorschlag 😉 )
Um auf dem Punkt zu kommen. Wir waren am Packen. Also erst war ich im Packen. Danach waren Eveline und ich gemeinsam packen – ihre Sachen packen. Nachdem Teleportation immer noch keine ausgereifte Technik (IM F*CKING 21st CENTURY) muss unser gepacktes Gepäck ja irgendwie zu Burning Mind hingebracht werden. 3 Menschen, 1 LED Wand, 1 auf der Spitze stehender Würfel, Bier, andere Getränke, Essen, Grill, Kohle, Feldbetten, Tisch, Stühle, noch mehr Essen, Rum, Zeugs, zig Koffer die alt bewährten Festivalkisten, 4x 2,5m lange Holzstangen, 3x 3m lange Holzstangen, 1x 1,5m lange Holzstange und noch so einiges an Lückenfüllern mussten pö á pö (hihi, Schreibweise Tschaka) eingepackt werden. Und dafür hatten wir einen Anhänger der später auch unser Zelt ersetzen sollte. (Falls jemand aufgefallen ist das kein Zelt in der Liste stand).
Muaahaha.. der Wahrheit ein Stück näher gekommen. Aber was ihr nicht wisst, und ich schon. Gut ihr jetzt auch gleich bevor es im eigentlich Text kommt. Hmm.. vielleicht dämlich das vorher im Off-Text zu erzählen… hmm.. Naja, ihr werdet es gleich wissen. Ich weiß es schon – was auch gut ist, schließlich muss ich es ja noch schreiben.
Jaja, das Packen kann doch nicht so schlimm sein? Richtig. Es geht auch nicht ums gemütlich Packen und Tetris im Anhänger spielen. Es geht um viel ungemütlicheres. Womit wir auf die Anfangssituation zurückkommen. Jawohl, es hat geschifft wie die Sau. Da sind Sturzbäche den Berg runtergekommen. Von oben ganz zu schweigen. Und natürlich hat es erst angefangen als ich gerade anfangen wollte mein Zeug in den Anhänger zu stecken. Zeug das eigentlich nicht nass werden sollte! Wurde es aber. Das Zeug, Ich und alles andere auch. Es hat so runtergestiefelt von da oben dass ich beim Losfahren natürlich die Plane nicht richtig zugemacht hab – aber nix passiert, habs gleich gesehen. Ein paar Minuten später im Stau hat’s nur noch genieselt. Und als ich bei Eveline war um ihr Zeug einzupacken KAM GENAU DER GLEICHE REGEN NOCHMAL RUNTER. Die verf*ckte Wolke hat mich verfolgt. Auf den Meter und die Minute genau. Und um es nicht langweilig werden zu lassen ist dann das Auto nicht angesprungen und die Beifahrer Tür war nicht zu öffnen. Während Eveline Regenasyl unter einem Vordach bekommen hatte hab ich irgendwie versucht die Karre zum Laufen zu kriegen. Mit Schirm und stürzenden Bächen von oben. Und nein, nicht das auch noch ein Auto gekommen wäre was zufällig genauuuu da rein will wo ich grad davor steh! Zu Erklären dass ich gerade nicht wegfahren kann, obwohl ich ja will, ist dann auch nicht ganz so einfach. Und irgendwie doch auf überflüssig wenn die MOTORHAUBE OFFEN IST?!
Hach, jetzt isses raus. Und gut fühlt sich’s an. Die ganze aufgestaute Wut über die Situation ist über die Finger und Tastatur auf einen Bildschirm geflüchtet. Herrlich. Da bleibt noch ein bisschen Zeit das ganze endlich ausklingen zu lassen. Laut Schreib-App auch schon fast 10 Minuten Lesezeit.. uiuiuiui.. das gibt wieder Ärger 😀
Aber wir haben es geschafft. Nach ein paar „Streicheleinheiten“ ist die Karre angesprungen, Eveline konnte endlich einsteigen und wir zu Luke fahren. Der sich in der Zwischenzeit mit einer heissen Dusche von seiner irren Regen-Motorradfahrt von Nürnberg nach München erholen konnte. Letztendlich war es der größte Stress den wir das ganze Wochenende hatten. Denn danach hatten wir keine mehr. Wir waren auf einem Burn 🙂
ENDE – und diesmal habt ihr mitgeschrieben *g