Hawai’i – Big Island, wir kommen

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Wieso denn eigentlich auch nur eine Insel? Hawaii besteht doch aus mehr. Und eine soll schöner als die andere sein. Mal ganz abgesehen davon wollen wir nur eins. Wir wollen Lava! Nachdem wir gestern mit dem Taxi heimgefahren sind holt uns Anna ab und dann nichts wie zum Flughafen. Ein kleines Frühstück und dann ein kurzer Hüpfer. Kaum eine Stunde Flug und wir sind auf Big Island – der jüngsten Insel, mit aktiven Vulkan. Angekommen sind wir in Hilo, auf der Ostseite. Hier ist es auch, wo der Vulkan am aktivsten ist. Ohne genauen Plan – also nicht genauer als LAVA! – haben wir das Auto geholt und sind zu den Lavafeldern gefahren. Angeblich ist in dem Ort ein Visitor-Center, gefunden haben wir es nicht. Wir sind etwas herumgeirrt und haben dabei die Warnmeldungen im Radio gehört. Alle 30 Minuten wurde durchgesagt was gerade passiert. Die Lava war nämlich auf dem Weg in Richtung einer Siedlung. Nicht so optimal. Und so hat unsere Frage »Wo ist denn hier die Lava bitte?« auch nicht wirklich zu hilfreichen Antworten geführt.

Geführt hat uns dann der Lonely Plant zur »End of the Road«. Hier hat die Lava Anfang der 90er ein Dorf vernichtet. Da die Grundstücke immer noch denjenigen gehören ist eigentlich alles Privatgrund. Aber ein Stück kann man die Lava reingehen. Sieht schon gewaltig aus, diese breite Lavadecke, die mal so eben den Ort überrannt hat. Richtig bizarr sind die neugebauten Häuser inmitten dieser Steinwüste. Unwirklich um ehrlich zu sein. Und insgesamt Respekteinflössend.

In der Ferne sieht man Rauch aufsteigen und ein zuvorkommender Parkplatzwächter klärt uns auf, dass dies vom aktuellen Lavalfluss kommt. Hingehen, so wie das früher mal möglich war, ist nicht mehr drin. Aber wir sollen uns den »Glow« im National Park ansehen. Soll beeindruckend sein und da wir da eh hinwollten, perfekt. Vorher aber noch zum anderen Ende des verlorenen Ortes. An der Küste wurde ein damals berühmter Strand mit schwarzem Sand überspült. Ganz in der Nähe und auch am Ende einer Straße haben sich ein paar Burn… Äh Aussteiger und Hippies niedergelassen. Sie verkaufen den Touris handgemachtes und haben wohl den Sinn des Lebens verstanden. Also so, oder so ähnlich. Jedenfalls könnte man in mitten all der Lava doch super einen Burn machen. Das ist jedenfalls meine Idee dazu 🙂

Wir haben uns aber nur den verbliebenen Strand angesehen. Tiefschwarz und damit mit ganz eigenem Charme. Eine Autostunde später waren wir oben am Krater des Vulkans. Dort wo man nachts »the glow« sehen soll. Tagsüber war es aber »nur« ein großer Suppentopf. Verschachtelte Krater ineinander und Geschichten und Fotos was hier mal passiert ist. Lava war allerdings nicht zu sehen. Nur etwas Rauch aus der Mitte. Und dabei war unsere Mission für die Insel doch Lava mit eigenen Augen zu sehen. :/ Bisher erfolglos. Also erstmal zum schon zu Hause gebuchten Hotel. Es war in Mitten von Bäumen und unheimlich süüüüß. Schade das wir nur zum Schlafen da waren. Da hätte man es schon auch etwas länger ausgehalten.

Also der Parkplatzwächter unten in den Lavafeldern hatte gemeint »the glow« wird mit jedem Glas Wein noch besser. Dazu soll man in ein kleines Diner im Ort gehen. Well, das klingt doch schon mal sehr verführend. Festzuhalten bleibt allerdings dass der Burger die bessere Wahl war. Mein initialer Wunsch nach Pasta lief auf Grund von mangelnder Pasta nämlich ins Leere. Das Teriyaki-Chicken war dann eher entäuschend. Nicht nur dass das Chicken mehr als tot war, das Gemüse war es auch. Die Zeit zu der diese Rübchen und Konsorten frisch waren, war die Vulkan-Insel wohl noch mehrere Quadrat-Kilometer kleiner. Zur Stärkung hat es zum Glück noch etwas beigetragen. Und statt Wein gab es Longboard. Mussten zum Krater ja auch noch mit dem Auto hinfahren.

Auf dem schon bekannten Weg Richtung Kater viel uns nach kurzer Zeit schon etwas glühendes auf. Die Wolken über dem Krater waren leicht Orange getönt. Das hat die bisherige Enttäuschung schnell in Vorfreude umschwenken lassen. Desto näher wir kamen, desto stärker war das Leuchten am Himmel zu sehen. Also nichts wie zum Parkplatz und raus zur Aussichtsstelle. Und tatsächlich, da war es. »The Glow« in all seiner Pracht. Und die Skepsis von wenigen Stunden davor ist in leichte Begeisterung umgeschwenkt. Es ist tatsächlich ein außergewöhnlicher Ausblick und definitiv die Reise wert. Die Lava sieht man zwar immer noch nicht, aber der aus dem Krater austretende Rauch ist tiefrot und glüht vor sich hin. Ein Blick in Pele’s Küche. Schweinekalt allerdings da oben am Berg. Also nochmal ein kleiner Stop an der Vulkanbar. Ein Bierchen (Longboard) geht noch.