Burning Man Afterburn
Es war mal wieder ein anderer Burn. Letztendlich ist keiner wie der andere. Es ist immer anders. Man lernt immer was neues. Und die Erfahrungen sind wie immer unersetzlich. Das Gefühl das mich dieses mal beim 3. Burning Man und 8. Burn allgemein begleitet hat war anfangs etwas merkwürdig. Und zwar war all das was man sieht, fühlt und erfährt erschreckend normal. Also im positiven. Nach fast einem Monat Burns in Wüsten dieses Jahr – erschien Burning Man einfach nur normal. Nicht langweilig, nicht enttäuschend, einfach nur so wie es immer und überall sein sollte.
Diesmal war ich 10 Tage in Black Rock City – von Sonntag bis Dienstag. Wie gut es so lange funktioniert, und dann auch noch im Zelt, war interessant zu beobachten. Zelt an sich war wirklich ausreichend. Die Playapad Austattung hatte alles und mehr als benötigt. Kombiniert mit einem tollen Camp hat echt nichts gefehlt. Selbst der Regen war ja kein Problem. Interessant wurde es dann aber am Sonntag. Der erste Abreisetag für diejenigen die Montag schon wieder in die Arbeit mussten. Es haben sich schon ein paar Lücken ergeben und die ersten Abschiede kündigten an, dass wir wohl bald alle wieder zurück müssen.
Eins meiner persönlichen Highlights war mal wieder der Templeburn. Es ist einer der besten Momente um von den ein oder anderen Dingen loszulassen. Das ein oder andere zu verzeihen. Und es stellt immer irgendwie eeinen Neubeginn dar. Mit dem Manburn haben wir unser altes selbst hinter uns gelassen. Wir haben hemmungslos gefeiert als es mit dem Man in Feuer aufgegangen ist. Der Templeburn befreit uns dann noch von den letzten Sorgen die sich so ansammeln. Perfekt um in den nächsten Abschnitt zu starten. Für mich ist es diesmal ein großer neuer Abschnitt und vielleicht scheint es auch deswegen so überwältigend.
Nach dem von Abschieden geprägten Sonntag ging es am Montag hauptsächlich ums abbauen. Das Camp musste verschwinden und nichts sollte zurückbleiben. Schattenstrukturen verschwanden. Die Bar verschwand langsam. Zelte wurden abgebaut und in Autos verstaut. Das Camp wurde immer kleiner. Stück für Stück verschwand es in einem Container der erst nächstes Jahr auf der Playa wieder geöffnet werden sollte. Zuletzt saßen wir am Feuer und haben den letzten Papiermüll verbrannt. Solange bis es uns nicht mehr hielt und wir doch den Tönen der letzten Soundcamps gefolgt sind. Ein letztes mal aufs Fahrrad und ab in die nun viel dunklere Nacht. Orientierung gab uns nur der Ton und bestenfalls die Portapotties. Jedenfalls genug um in der letzten Nacht noch unerwartet Freunde aus Neuseeland zu treffen. Aus dem Fahrradausflug wurde ein kleiner Roadtrip (mit dem Fahrrad auf dem Dach) und plötzlich am anderen Ende der Playa in der nächsten Bar.
Mein Fazit – es hat sich gelohnt bis Dienstag zu bleiben. Zuzusehen wie die Stadt langsam wieder zur Wüste wird, gibt einem auch selbst Zeit sich daran zu gewöhnen wieder heimzufahren. Man wird nicht mitten aus diesen intensiven Gefühlen und Erfahrungen rausgerissen. Es geht langsamer und damit auch irgendwie einfacher. Ich werde es jedenfalls das nächste mal wieder so tun.