Shoppen für Burning Man
Jetlag kann auch seine Vorteile haben. Ich war recht früh wieder putzmunter. So etwas nach Sieben hab ich geduscht und die Koffer wieder ins Auto gepackt. Ziel war es meiner Pflicht nachzukommen, deutsches Bier soll auf die Playa. Irgendein deutsches Bier, natürlich nicht. Augustiner sollte es werden. Erstaunlich leicht zu kriegen wenn man weiß wo 🙂 Online Verfügbarkeit gecheckt und nichts wie auf zum nächsten Total Wine & More. Leider noch geschlossen :/ Aber mit nem Starbucks nebendran auch kein Problem. Also lecker Latte in der Morgensonne genießen und mit einem Auge nach gegenüber guggen. Btw. Daneben wäre auch direkt ein Motel gewesen. Das wäre ne Idee fürs nächste mal 🙂
Im Shop angekommen erstmal die Lage checken. Haben sie den Mount Gay Rum? (Ein Liter aus dem Münchner Duty Free könnte knapp werden) Yes, ist vorhanden. Nun weiter durch die Bierregale.. Hennecken und co? Ne. IPAs? Ne. Ales? Ne. Becks? Ne! Augustiner Edelstoff? Ja. Paulaner, Hofbräu? ja. Spaten? Na gut. Weihenstephanern? ja. Paulaner und Hofbräu Wiesnbier? ja. Und ein Extra 5l Fassl Hofbräu? ja. Eine kleine Reise durch Münchner Biere wäre damit gewährleistet. 66 Flaschen und ein Faß, ich hoffe Luke wäre zufrieden mit mir 🙂
Müsste man ja nur noch an der Kasse zahlen… Müsste man, wenn man könnte. Da war die Kreditkarte durch das Autodeposit leider etwas überfordert. Naaarg. Und jetzt? Bargeld reicht nicht aus. Abernwohl die einzigste verbleibende Möglichkeit. Wagen auf die Seite, Handy raus und nach ATMs suchen. Etwas verwöhnt von Australien und Südafrika, beim ersten Versuch nicht auf Maestro geachtet. Aber ok, es gibt auch Maestro-Geldautomaten. Wells Fargo bspw. kann das. Zum Glück auch gleich in der Nähe. Auf zum zweiten Anlauf. Etwas verfahren aber eine andere Bank gefunden. Maestro-Zeichen? Check. Geld? »Sorry, this service is currently not available”. Waarg. Ich brauch Geld. Sonst siehts schlecht aus.. Also noch mal Wells Fargo suchen. Vielleicht geht es ja da? $300, nope. $200, nope. $100, finally. Nach einer Stunde verzweifeln hatte ich wenigstens $100 bekommen. Zusammen mit dem restlichen Bargeld im Gepäck sollte das zumindest für die Getränke reichen. Puh, vorerst gesichert.
Danach ging es auf dem Weg nach Reno. Langsam die Berge hoch, vorbei an Skigebieten wieder runter in die Einöde. Insgesamt immer wieder eine recht schöne Strecke. Mein erstes Ziel in Reno waren die Playapads. Also Zelt, Fahrrad, Kühlbox und einiges mehr. Größte Sorge war auch hier erstmal der Security-Deposit. Aber glücklicher Weise klappte das auch mit einer nicht physikalischen Karte. Die lag daheim *grmpf* Anfängerfehler. Aber immerhin war so ein ziemlich großer Batzen geklärt. Um den Rest fürs Einkaufen kümmer ich mich jetzt. Zur nächsten Bank mit Maestro. Das gleiche Prozedere wie zuvor, aber nicht mal die $100 wollten klappen. Das könnte alles sehr knapp werden :/ aber irgendwie kann es das doch auch nicht sein, oder? Letzter Versuch Bank anrufen. Dank Zeitverschiebung und genereller Tatsache das es Samstag war, ging da natürlich nix. Die lieben hatten sich ins Wochenende verkrümelt. Gönn ich ja jedem, aber trotzdem brauch ich Geld. Also zur letzten Wahl. Die Sperrnummer muss doch immer erreichbar sein? Ja, das war sie. Und Option 2 nach Sperren war »Limit im Ausland erhöhen«. 3 Minuten Wartezeit später hatte ich einen Mitarbeiter am Ohr. Für USA speziell gibt es ein eigenes Limit. Ok, dann bitte erhöhen. Sofort bitte. Wie sie haben Wartungsarbeiten? *Seufz*
Ok ok ok ok. Ein paar Stunden hat er gemeint. Es ist früher Nachmittag, der Walmart hat 24 Stunden offen. Noch hab ich Zeit. Mal Basics besorgen und Zeit schinden. Wasser kann man ja schon mal kaufen. Und den Walmart nach nützlichem durchsuchen. Dann etwas essen. Dabei realisieren dass eine Schlafunterkunft auch nicht schlecht wäre. Die suchen und reservieren. Und dann nachdem ein paar Stunden vergangen sind mal wieder versuchen an Geld zu kommen. Zurück zur Bank. Wieder scheitern. Doch noch mal Wells Fargo probieren. Finden und wieder scheitern. An das Gefühl von leichter Verweiflung kann man sich relativ leicht gewöhnen. Auch eine interessante Erfahrung.
Aber hilft ja nix. Einfach nochmal online nachsehen wieviel Geld auf der Karte verfügbar sein müsste. Viel teures muss ich ja nicht mehr einkaufen. Prinzipiell nur Essen und Getränke. Für eine Person sollte es reichen. Also einfach mal wieder rein in den Reno Walmart. Alles in den Einkaufswagen und an der Kasse hoffen das es klappt. Selten so nervös auf ein Kartendings geguggt. Erst mit Magnetstreifem – oh das war falsch. Mit Chip. Rein und Klick. Im Display unterschreiben. Warten. Ladezeichen ansehen. Dieses langsam drehende Dings da, das stetig und erfolglos versucht das eigene Hinterteil zu erwischen. Ein hoffnungsloses Unterfangen und nichts was in irgendeiner Form beruhigen könnte. Aber klappte das Bezahlen?
To be continued…