Zum Kiwiburn – Teil 3
Bevor ich nach Neuseeland kam hatte ich in überlegt was ich mir vor dem Burn noch ansehen könnte. Als ich vor ein paar Jahren hier war (davon gibt es hier Blogeinträge) haben wir ziemlich viel angesehen. Die Nordinsel haben wir aber relativ gerade durch die Mitte durchquert. Das heißt im Osten und Westen gab es noch Orte die es zu entdecken gab. Orte an denen kein Mephy vor mir war… Äh.. Ok, vielleicht etwas dramatisch formuliert. Jedenfalls hatte ich mich dazu entschlossen so weit nach Osten zu fahren wie irgendwie möglich ist. Und das ist das East Cape – idealerweise bis zum Leuchtturm. Laut Google war die Strecke locker möglich und so haben wir uns voller Elan in das Abenteuer gestürzt. Aber nicht ohne einen Caféstop in der nächsten Stadt 🙂 Danach ging es aber auch schon auf die einsame Straße Richtung Osten.
Unsere local Couchsurfer haben uns gesagt im Osten sieht man noch Neuseeland wie es vor einigen Jahrzehnten war. Maori Communitys die einsam zwischen den Bergen und der Küste liegen. Weniger Einfluss von Tourismus als man ihn sonst auf der Insel sieht. Mit ein Grund mag die Straße sein die sich über ein paar Hundert Kilometer die Küste entlang schlängelt. Wir wollten nur einen Teil bis zum Cape, aber danach geht sie weiter in Richtung Süden. Und die Straße hat es ähnlich in sich wie in der Coromandel. Von letzterer weiß man allerdings über die Schönheit die sich einem offenbart. Im Osten ist es mindestens genauso schön, nur das es halt keine Cathederal Cave gibt, die die Leute anlockt. Dafür aber mehr von unberührter Landschaft, einer einsamen Kirche auf einer kleinen Fläche die dem Meer trotzt und einer Menge Menge Kurven. (Wo ist gleich nochmal das Motorrad?)
Unterwegs haben wir zwei französische Anhalter aufgenommen. Es sollte nicht nur ihr Vorteil sein, wir hatten nun jemanden mit uns, die wussten was man sich anschauen kann. Und so haben wir ein Maori Communityhaus gesehen (nur von außen, rein darf man nicht), wussten von der Kirche und hatten überhaupt ein besseres Verständnis davon wo wir etwa waren. So war in der Karte beispielsweise ein kleiner Ort vermerkt der da »Hawai« hieß. Jup, mit nur einem i. Leider aber kein Ortsschild zum fotografien :/
Das Ziel unseres Abenteuers war immer noch das East Cape. Aber in den unzähligen Kurven, die weder Karte noch Google kennen, haben wir nicht nur gewonnen (atemberaubende Ausblicke) sondern auch verloren (Zeit). Google hat so viel Ahnung von Reisezeiten in Neuseeland wie mein dämliches Navi+ App von Neuseeland überhaupt. 2 Stunden später als erhofft haben wir den letzten Ort im Osten erreicht. Von da wären es nochmal 20km über Kiesweg zum Leuchtturm gewesen. Dafür hat Google schon eine Stunde eingeplant, wie lange es wirklich dauern würde, wissen wir nicht. Denn das sollte das Ende unseres Abenteuers nach Osten sein. Schon nach Vier wollten wir wieder zurück. Denn dazwischen war nichts, unsere nächster Host wartete und das viel wichtigere Ziel als ein Leuchtturm am östlichen Ende der uns bekannten Welt (wenn man die Datumsgrenze als Grenze nimmt) ist der Kiwiburn!
Also ein Eis genießen. Dem Pferd zusehen wie es durch den Skatepark geritten wird. Endlich verstehen wieso beim Spielplatz gegenüber ein Schild steht mit »horses Not allowed«. Den Lookout hinter dem Schild »Scenic Lookout« suchen. (einfach wild durchs Gebüsch). Tanken und ab zurück in Richtung Westen gegen den sich langsam anbahnenden Sonnenuntergang. Unser Ziel sollte etwas näher liegen als der Start im Norden. Doch wir sollten wieder auf einer Kuhfarm landen, die zwar vom Ortsnamen 30km näher liegen sollte, in Realität aber nur geschätzte 3km Luftlinie vom Vorabend entfernt lag. Raoul wartete auf uns und wir sind in die Stadt gefahren um lecker zu essen. Danach eine letzte Dusche für die nächste Woche, Gepäck sortieren und am nächsten Tag auf in Richtung Burn.
Einkäufe für den Burn wie 25l Wasser pro Person, genug zu Essen, genug Bier, Zelt, Schlafsack, Kühlbox etc. haben wir in Rotorua erledigt. Dort haben wir auch unsere nächste Mitfahrerin gefunden, Naarma. Interessanterweise ebenfalls aus Israel 🙂 Nach einem letzten Essen sind wir alle noch mal aufs Klo und sind los geritten (oder so ähnlich). Jedenfalls kam unsere Deutsch-Isrealitische Reisegemeinschaft am Nachmittag beim Burn an.
Kiwiburn: Welcome at home.