Da fahr ich mal Fahrrad
Also ich weiß ich sollte öfters mit’m Fahrrad in die Arbeit fahren. Und ich versuch auch wirklich es öfters zu tun. Gut, das richtige Wetter dafür ist nicht immer einfach, aber eigentlich wenn’s nicht gerade nen Mörder-Gewitter hat.. wär ja nix dabei.. Aber egal, ich bin ja auch gefahren – mit dem Rad – wie geplant. Vor ein paar Wochen jedenfalls.. Ja dazwischen auch, aber darum geht’s gerade nicht.
Es geht um dieses eine mal. Ich war etwas spät dran. Das kommt schon von vor, aber dennoch hab ich mich für’s Fahrrad entschieden. Es schien auch der perfekte Fahrrad-Tag überhaupt zu sein. Kein Regen, nicht zu heiß, ja irgendwie perfekt um nicht angeschwitzt in die Arbeit zu kommen. Selbst, wenn es wegen dem Spät-dran-sein, etwas eilen sollte.
Giesinger bzw. Harlachinger Berg hoch kein Thema. Super hochgekommen. Und nicht etwa die lang gezogenen Teile am Candidplatz oder so.. ne direkt bei uns da, diesen kleinen Weg. Echt kein Ding der Unmöglichkeit, aber wenn man 10 Minuten vorher noch im Bett lag, ja.. dann is der Puls noch etwas im Keller und so nen eigentlich überschaubarer kleiner steiler Einstieg kann einen zu schaffen machen. Aber vorher den Puls hochtreiben und kein Thema..
Apropos Thema, ich schweife schon wieder ab. Also Berg rauf wunderbar, durch Harlaching durch wunderbar, den Ring entlang wunderbar? HA! Von wegen wunderbar… Wenige 100 Meter vor meinem Ziel aka Arbeit isses passiert. Und ich frag mich da echt wieso? Ich bin doch mit’m Fahrrad unterwegs. Kann das nicht irgendwie gewürdigt werden? Nja, was heißt gewürdigt werden, zumindest nicht geentwürdigt werden.
Wie es scheint sollte dem nicht so sein. Denn als ich da so gemütlich, aber nicht zu langsam, die Chiemgauerstr. entlang fahre fällt mir plötzlich was auf. Erst unbewusst, dann interessiert, dann geglaubt kapiert zu haben und letztendlich doch verwundert darüber sein es nicht kapiert zu haben. Alles klar? Ich sehe ihr könnt mir folgen…
Auf der anderen Straßenseite (rechts) steht da dieser 6-Pack… hinter ihm ein Auto das aufgehalten wurde.. (neee, nicht ich.. da hat ich mich noch drüber gefreut). Auf der meiner Straßenseite auf selber Höhe, betont unauffällig standen dann aber noch 2 Passanten in merkwürdig grüner Kleidung und so Mützen. Sie unterhalten sich. Und als ich so auf sie zufahre, frag ich mich noch wieso die 2 – scheinbar netten – Leutchen eigentlich nicht bei ihrem Wagen auf der anderen Straßenseite stehen?
War da etwa nen Unfall o.ä. der von einem weiteren Blickfeld betrachtet werden muss? Hmm.. nja, so was in der Art wirds sein, waren so meine letzten Gedanken als ich nicht mehr weit von Ihnen weg war.
ÄTSCH!
Da dreht sich der eine plötzlich forsch um, sieht mir in die Augen, lässt mich auf ein paar Meter rankommen und fragt ob ich kurz anhalten könnte. Der gute Mann von der Pozilei wollte mich was fragen. Ob ich denn wüsste dass ich auf der falschen Seite fahre? Also genauer gesagt auf dem falschen Fahrradweg, bzw. auf dem wo ich fahre in die falsche Richtung…
So ne Frage versetzt einen manchmal ganz spontan, und sämtlichen physikalischen Gesetzen trotzend, zurück in den Fahrrad-Verkehrsunterricht. Das Ehrenwimpel ist aber längst verstaubt in einer wohl noch mehr verstaubten Kiste versteckt, und die Rückversetzung in jene Zeit hilft nicht viel. Auch bei krampfhaften Gedankenwindungen ist es schon zu lange her, womit die Physik doch gewonnen hätte, und banale Logik einsetzen muss.
Wenn der nette Onkel mich das fragt, heißt das ja das ich wohl auf der falschen Seite fahre. Weitergedacht: Ja, es ist die falsche Seite. Schließlich ärger ich mich selbst beim Autofahrer über Blindradfahrer. Aber als Radfahrer ist man eben Radfahrer und nicht Autofahrer. Da zählt dann doch auch mal dass man nicht an 2 Ampeln mehr seine Füße von den Pedalen auf den Asphalt stellen will..
However, da sag ich also „ähm, joa, irgendwie, hmm.. joa.. ich glaub, jetzt wo sie mich drauf hinweisen, joa eigentlich haben sie wohl recht, da bin ich auf der falschen seite“.. der typi im grünen jacket „wieso machen sie’s dann?“ .. „die 2 ampeln“ <- hab ich mir gedacht, gesagt hab ich lieber nix -> *schulterzuck* „nja, sind sie mit einem busgeld von 15€ einverstanden?“.. *grml* „ja, habs aber eilig. wie lange dauert das?“.. „3 Minuten“..
PFFHH!! fast ne Viertelstunde dauert das bis sie mir die 15 euros abgeknöpft haben. Aber der unaufällige Passant mit der grünen Jacke hatte auch noch die Erklärung. Schließlich fahren dauernd Fahrradfahrer frontal aufeinander. Das gibt böse Kopfverletzungen, hat er alles schon gesehen! Ja, das glaub ich gern, sofern es nicht helligter Tag und der Fahrradweg 2 Meter breit wäre! *kopfschüttel*
Rechtzeitig in der arbeit war ich auch nich. Durfte ja nicht mal mehr die 200m bis zur nächsten Ampel fahren.. Sonst wärs Vorsatz gewesen, lieber über den Mittleren Ring im Berufsverkehr.. Also echt, da fahr ich mal Fahrrad und werd tatsächlich von der Polizei aufgehalten. In München gibt’s zu wenig Kriminalität, da bleibt Zeit für sowas.. Dwisk!
-+> Pete