Auckland mögen wir halt nicht so gerne

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Carpark Mt. Eden, Auckland, Neuseeland, etwa 16h20. Der Kofferraum steht offen. Erste komische Gedanken kommen. Der Herzschlag beschleunigt. Im gleichen Moment beginnen die Beine an zu laufen. Der Kopf beschäftigt sich immer noch mit der Frage wie der Kofferraum offen sein kann. Die Sehnerven melden das der Kofferraum verdächtig leer aussieht. „Irgendwas stimmt doch da nicht“, meldet sich auch endlich das Hirn. Die Beine verstehen und laufen noch schneller. Ein paar wenige Meter vor dem Auto scheint dann allen Körperteilen klar zu sein, dass der Kofferraum nicht nur offen, sondern auch leer ist. Das Gesicht bemüht sich entsetzte Fassunglosigkeit auszudrücken, während das Hirn nachforscht ob nich abgesperrt war. Kurz darauf melden sich die Augen wieder „kaputtes Fenster hinten links“, das muss genauer betrachtet werden. Tatsächlich, die Scheibe eingebrochen. Das Herz pumpt weiter enorme Mengen Blut und damit Sauerstoff ins Hirn, das wiederum die restlichen Teile so koordiniert das in Windeseile nach dem großen Backback, Rucksack mit Laptop & co gesucht wird. Aber alles weg! Die Fassunglosigkeit erreicht ihren ersten Höhepunkt und die Augen suchen Blickkontakt zu Manni und Michi, die die selbe Fassunglosigkeit im Gesicht stehen haben. Die Hände melden sich zum Dienst und beruhigen mit der Nachricht das der Geldbeutel in der Hosentasche ertastet wurde. Wenige Augenblicke später dann mit der Meldung das glücklicherweise der Reisepass auch in der Hose war. Trotzdem, der Rest ist alles weg. Selbst die Packung Toast, die auf dem Rücksitz lag. Darauf muss sich erstmal auf den Boden gesetzt werden.

Das waren so ungefähr die ersten Momente als wir nach nem kurzen Fotorundgang am Mt. Eden zurückgekommen sind. Wir waren etwa ne halbe Stunde auf Fotorundgang. Das Auto stand auf einem Parkplatz mit anderen Autos, Buse und Menschen sind an der Stelle dauernd vorbeigekommen, aber das hat alles nichts geholfen. Glücklicherweise kam grad ein Auto vorbei, wir hätten ja nichtmal die Nummer der Polizei in Neuseeland gewusst. Die haben wir dann auch sofort angerufen mit dem Resultat das wir zur nächsten Polizeistation fahren sollen. Angaben gabs keine also sind wir erstmal ne halbe Stunde rumgefahren bis wir die Erste gefunden haben. Geschlossen. Alle waren sie geschlossen. Das hätten sie uns am Telefon eigentlich sagen können?!

Also zum Flughafen (da waren Manni und ich an dem Tag eh schon 3 Stunden um auf Michi zu warten). Mannis Kreditkarten wurden geklaut also hat er erstmal am Internetstand die Karten sperren lassen. Michi und Ich haben derweil den Diebstahl bei der Polizei gemeldet. Ne halbe Stunde später waren wir damit fertig und sind nochmal zum Lookout gefahren. Vielleicht wurde ja was rausgeschmissen. Dem war aber nicht so, also wieder zurück zum Flughafen in nen Backpacker damit wir am nächsten Tag das Auto wechseln können.

Ein komisches Gefühl ist das wenn dein gesamter Besitz nicht mehr als das ist was du am Körper trägst. Na gut, die Kamera hatte ich ja zum Glück dabei. Alles in allem trotzdem sehr überschaubar. Unser wertvollster Besitz: Die Kühlbox. Der vorraussichtliche Tiefstpunkt der 2monatigen Reise war damit wohl erreicht. Und das nach zwei Tagen. Für Michi aber noch viel krasser. Kaum 2 Stunden im Land, schon ist alles weg. Und das nach nem 30 Stunden Flug von München nach Auckland.

Der nächste Morgen fing dann schon etwas besser an. Nachdem Aufstehen sind wir gleich zur Autovermietung und haben gleich ein neues Auto bekommen. Diesmal mit getönten Heckscheiben *grins*. Viel besser aber noch die Nachricht das die Polizei Nachts angerufen hatte. Sie haben ein paar Rucksäcke und einen Laptop gefunden. Unsere Rucksäcke! Die Freude hält sich allerdings noch in Grenzen. Es war nur die Rede von einem Laptop, geklaut wurden zwei. Kurz darauf bei der Polizei im Süden von Auckland waren dann auch nur 3 Rucksäcke da. Der große von Michi, Mannis Backpack mit Laptop und mein (bzw. Arnos) roter Backpack. Kleidung war allerdings alles weg, nur ein Zelt, Schlafsäcke, die Isomatten usw.

Naja, was will man machen. Also haben wir Lele aus der Stadt abgeholt (ihm wurde nichts geklaut, da er noch nich dabei war) und sind dann in ein Outlet zum Klamotten einkaufen gefahren. Danach noch ein Laden wo`s zum Glück alles gibt und dann auf die eigentliche Reise Richtung Norden. Davon einandermal mehr.

Fazit der ganzen Sache: Die Welt ist so kaputt! (Auch Neuseeland), das Backpack ist jetzt um einiges leichter, Probleme im Flugzeug wegen Gewicht wirds wohl weniger geben und wer weniger hat, kann weniger verlieren 😉 Ein Spruch der sich dabei entwickelt hat ist: „Solang wirs noch haben, benutzen wir’s auch. Wer weiß wanns geklaut wird.“

Auckland mögen wir halt nicht so gern.

Greetz
-+> KfP

PS: Das ganze ist jetzt auch schon ne Woche her und uns gehts prima 🙂