Burning Man – Der Hinflug
Also, ihr wollt was über Burning Man lesen? Über die Reise, über unsere Erlebnisse und was es sonst noch so zu erzählen gibt. Die witzigen Geschichten, die interessanten Details und zur Not auch die langweiligeren Passagen dazwischen? Wirklich? Wollt ihr das wirklich? Ist es nicht immer das Gleiche? Wir fahren hin, sind da, erzählen nichts was war, fahren wieder zurück und schauen uns noch was nettes an. Ich kann schonmal mit Sicherheit sagen, dass es auch diesmal nicht anders war. Also wer die Wiederholung scheut sollte dann doch wieder zurück zu Facebook und co und sich Katzenbilder ansehen (von denen kann man nie genug haben). Ich nehm mir mal vor mich kurz zu halten, versprechen kann ich natürlich nix, nun aber direkt zum Hinflug…
Es war eine unheuerliche Ungerheurlichkeit die man sich überhaupt nicht vorstellen kann und sicherlich auch nicht möchte. Da verliert man schon den Glauben an die Menschheit und fragt sich wo das noch hinführen soll! Aber vielleicht mal erklären… Auf unserem ersten Flug von München nach London war das Fluggerät bis auf fast den letzten Sitz ausgebucht, und kurz vor dem Boarding wurde ich zum Gate an den Schalter gerufen. Sie müssten mich wegen der Auslastung leider umsetzen, und die Umstände tun ihnen Leid. »Leider« musste ich in die Business-Class vorrücken und wurde genötigt statt der spärlichen Chips einen Salatteller mit Schinken, Lachs und ähnlichem zu essen. Das ist jetzt natürlich alles andere als schlimm und mehr als glücklich. Und sicherlich kein Grund an der Menschheit und der Zukunft selbiger zu zweifeln.
Der Grund lag weiter hinten. Da wir getrennte Buchungen hatten, hatte Luke nicht von meinem Glück profitiert. Er saß ein paar Reihen weiter hinten und wir waren so schon das Erste mal auf unserer Reise durch einen Vorhang voneinander getrennt. Ein Vorhang der verhinderte dass ich schon während dem Flug erkennen konnte welche unmöglichen Unmöglichkeiten dahinten ihren Lauf nahmen. Wir sind mit British Airways geflogen und hätten das sicherlich nie erwartet. Ein gewisser Standard ist man da schon gewohnt, und auch der nette Akzent des Kapitäns der freundlich die Reise kommentierte konnte nicht darüber hinweg täuschen. Im Nachhinein frage ich mich gerade auch warum es keine Revolte gab? Niemand hat versucht das Flugzeug unter Kontrolle zu bringen und zu fordern was zu fordern war. Vermutlich war es die #ohnmacht, ähnlich wie bei der CIA-Spionage Sache. Es lässt sich einfach nicht ändern, und was soll ich schon tun. Und anstatt auf die Barrikaden zu gehen (oder den Flugzeug-Gang) sitzt man einfach nur fassungslos da und zweifelt an der Welt. Also an der Welt zweifeln hätte ich sicherlich getan. Diese zwei Klassengesellschaft im Flugzeug muss auch Grenzen haben. Ja, in gewisser Weise Grenzen der Menschlichkeit. Und an der kurzen Fluglänge kann es nun auch nicht liegen, denn bei der Business Class geht es ja auch! Oder ist es zuviel erwartet in einer britischen Airline seine wohlverdienten Tee zu bekommen? Was soll mit der Welt nur passieren wenn nicht mal die Engländer sich den Tee im Flugzeug leisten können?