Wir machen eine Reise, nach Afrika

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Also zeitig waren wir ja schon dran mit den ersten Vorbereitungen. »Wir« wären in dem Fall Holgi, Kat und Mephy. Und »Früh« wäre Dezember, wenn wir dann später im April abfliegen. Alles schön vorbereitet: Die Flüge gebucht, check. Einen Camper gebucht, check. Alle mögliche Eventualitäten dabei bedacht und die Buchung entsprechend angepasst, check! Für einige Monate nichts mehr gemacht – da alles gemacht ist, check.

Fastforward in den März. Wir bringen ja ein Kunstprojekt mit uns, bzw. wir bauen es vor Ort. Eins mit dem wir uns auskennen, dem Shrine. So nach zweimal schon gebaut haben, fühlen wir uns da sicher. Bisher gab’s aber immer Strom vor Ort. Diesmal nicht, und einen Generator mieten ist in Südafrika auch nicht so wirklich drin. Also muss es Solar werden. Nur leider fährt der Solarexperte, nach aktuellem Stand, nicht mit. Und werden mit etwas Unterstützung werden abenteuerliche Berechnungen angestellt. Wie lange ist es hell? Wie lange dunkel? Wie lange soll es leuchten? Wieviel Strom braucht es überhaupt? Welche Effekte brauche wieviel? Wieviel Sonne scheint da? Wie groß müssen die Panels werden? Wie groß muss der Akku werden? Fragen über Fragen, aber Stück für Stück löst sich das auf: Bedarf lässt sich messen, Solar-Panels werden gefunden, und Akku muss halt gekauft werden.

Zwischenfazit: Ok, es wird schon.

Weiter im April kommen dann die Kunstprojektplanungen doch etwas ins Stocken. WAPs (Working Access Pass, damit man früher auf den Burn darf) sind schwieriger als gewohnt zu bekommen. So richtig geplant haben wir doch nicht so viel, bei weitem nicht so viel wie letztes Mal in Nevada. Und irgendwie fällt einem da ein paar Wochen vorher auf, dass das alles ganz schön knapp ist. Aber das kriegen wir hin. In dem wir keinen Baum bauen: wir machen einfach etwas weniger, etwas anders und irgendwie klappt es dann schon besser. Vor allem durch weniger Zeichnen und Sägen. Die Stromversorgung per Solar läuft inzwischen auch besser, da Luke & Whitney zur Verstärkung kommen. Und zum Bauen sind wir auch genug mit Rhino & Severin.

Zwischenfazit: Ok, wir machen weniger, dann wird es schon.

Noch 5 Tage bis zum Abflug und jetzt wird es richtig spannend! Diesmal (vs. Myanmar) meldet sich nicht die Airline, dafür der Camperverleih. Die Reservierung musste storniert werden, da kein Fahrzeug verfügbar ist. WIE BITTE?! Wir haben im Dezember gebucht und gezahlt, und jetzt das?! Erste Panik macht sich breit (zumindest bei mir), aber Holgi kriegt es hin. Er kann aushandeln dass wir zumindest ein Ersatzfahrzeug kriegen. Nicht wirklich ein Camper, aber wohl Kühlschrank, Campingzeug, Zelt und Gaskocher kriegen wir dazu. Naaajaaa, aber besser als gar nichts. Wir müssen halt mal schauen und etwas dazu kaufen.

Zwischenfazit: WTF? Jetzt wird’s interessant, aber wird schon klappen.

Noch 2 Tage bis zum Abflug und jetzt wird es so richtig kacke! Wir haben zwar ein Ersatzfahrzeug, aber bei der Nachfrage nach dem Abholen stellt sich raus, dass das in Windhoek wäre. Schlappe viel-zu-weit-km von Kapstadt entfernt, und keine Option. Jetzt ist die Zeit um richtig Panik zu bekommen – ich für meinen Teil zumindest, so an nem Tag voller Meetings zwischendurch verzweifeln. Nicht weil man es nicht eh schon irgendwie hinkriegen wird – das ist keine Frage. Sondern weil halt irgendwie alles improvisiert werden muss, und mit Projekt bauen und so weiter irgendwie ja eh keine Zeit wäre. Also kein Camper, kein Ersatz mit Campingzeugs, einfach mal nichts. Adhoc-Notlösung: Wir buchen mal einen großen Van, damit wir zumindest ein Auto haben und ne Menge Platz. Alles andere muss schon irgendwie klappen

Zwischenfazit: Ich buch um. Ich flieg in die Karibik. Ich trink 3 Wochen lang Rum.

Noch 1 Tag bis zum Abflug und jetzt ist es irgendwie wieder in Ordnung oder so? Also zumindest ist das Gefährt nicht in Windhoek, sondern doch in Kapstadt. Was genau wir da kriegen werden, wissen wir bis heute nicht. Irgendwie wird irgendwas dabei sein. Ein oder zwei Zelte, auf dem Boden oder auf dem Dach. Ein Kühlschrank, wie klein oder groß auch immer. Mit oder ohne extra Batterie. Campingzeugs wie Stühle und Tisch? Keine Ahnung! Von einem vollwertigen Camper bis zu einem Pickup mit windigen Zelten und zu kleiner Kühlbox ist alles möglich.

Zwischenfazit: Augen zu und durch. Ohne Probleme hätte ich ja auch nichts zu schreiben gehabt.

Zumindest hat der Checkin mit 27,5kg Koffer und ner halben Megawattstunde an Batterien geklappt. Mal sehen was in Dubai passiert. Ich trink hier noch mein letztes Bier, bevor es in den A380 geht. Extra-lange Dusche war heute auch drin. Luke hat mich hergefahren (Danke!) und irgendwie ist dann doch alles halb so schlimm, oder? Was mit dem Auto wirklich ist, sehen wir dann am Donnerstag. 🙂