Zurück von Burning Man

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Mit Steven ging es wieder zurück nach Reno. Das Playapad abgeben klappte hervorragend und ich kann mich nur bedanken für diese großartige Idee. Meiner konsequenten Spontanität geschuldet wusste ich allerdings noch nicht wo ich die Nacht schlafen sollte. Lang lebe bezahlbares Datenroaming und Internetbuchungen. Es wurde ein Casino – Circus Circus – und damit auch ein Stück Verbindung zum letzten Jahr – wenn auch in einer anderen Stadt. Egal, Hauptsache Duschen. Ich liebe ja den Staub und kann Wochenlang darin leben. Aber eine schöne lange Dusche ist dennoch ein wahrer Traum nach all der Trockenheit 🙂

Frisch revitalisiert ging es in die Stadt. Die letzten Tage gab es hauptsächlich Dosenfutter. Höchste Zeit für ein Steak. Ein Steak das bezahlt werden wollte. Ohoh… Da war doch was :O Also erstmal zur Bank. Bargeld war bitter nötig. Denn mit $1 kommt man nicht wirklich weit. Die Kreditkarte ging schon problemlos am Casino. Aber wird die EC-Karte auch ihren Dienst erfüllen? Sind die Wartungsarbeiten im Datencenter 10 Tage später endlich behoben? Werd ich endlich wieder ohne Geldsorgen durch die USA reisen können?

Mehr dazu nach einer kleinen Gedankenpause…

Wart ihr schon mal in Casinos? Also vorallem die in Nevada? Mehr noch in den Casinos mit eigenem Hotel. Habt ihr es auch bewundert? Die perfekte Organisation, Architektur und Wegleitung. Hätten die Zimmer ebenfalls keine Fenster würde auch die letzte Person das Gefühl für Zeit verlieren. Es ist die perfekte Geldmach-Maschine. Und will man ihr entfliehen ist es fast unmöglich den Ausgang zu finden. Beschilderung gibt es dafür natürlich keine. Wozu auch? Man soll ja drin bleiben. Reno hat hier so gar noch einen obendrauf gesetzt. Selbst wenn man das Casino wechseln will muss man nicht ans Tageslicht. Ich hab das erst gar nicht gemerkt. Aber verlassen hab ich die Spielwelt 1-2 Casinos später. Und ich dachte mir noch das es von außen kleiner wirkt *g

Egal.. Sollen sie machen. Ich hab wichtigere Probleme als Geld zu verlieren. Ich muss erstmal Geld bekommen. Ebenfalls ein Automat. Einer an der Wand – allerdings im Freien bei Tageslicht. Und die Glücksrate ist – sofern man letzte Woche vergisst – erstaunlich hoch. Hoch, aber hoch genug für mich? Mit fast schon zitternden Händen hab ich die Karte reingesteckt. Geheimnummer, ja die wusste ich meeehr als nur auswendig. Es war ein toller Automat, er erinnerte sich an meine bevorzugte Tätigkeit: verzweifelte Versuche Geld zu bekommen. Also langsam durch das Menü. Geld abheben, Checkings, $200, ok, ja gebühr, ja beleg, ja dämliches warteschlängchen das immer noch nicht das eigene Ende gefunden hat. Aber vielleicht ja ein Burning Man Ticket, wenn ihr wisst was ich meine 🙂

Letztendlich sollte es tatsächlich klappen. Ich war wieder im Besitz von Bargeld. Traumhaft. Ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit machte sich breit. Ich war in den Vereinigten Staaten von Amerika, dem Land der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten. Und ich konnte endlich meine größten Träume erfüllen. Welche sich heute in einem leckeren Steak manifestierten. Dazu Livemusik am Fluss mit Sonnenuntergang, herrlich.