Eine kleiner Roadtrip nach Amsterdam
Wer in den Urlaub will sollte üben. Also bevor es nach Weihnachten Richtung Asien losgeht, haben wir uns noch ein näher gelegenes Ziel ausgesucht: Amsterdam. Die Nähe ist dabei etwas relativ, schließlich ist Amsterdam auch 800km entfernt. Eine Distanz die man besonders zu spüren bekommt wenn man sie mit dem Auto bezwingt. Um es etwas spannender zu machen sind wir Freitag am späten Nachmittag/Abends gefahren. Und um es wirklich nicht langweilig werden zu lassen, hat es geregnet als gäbe es kein Morgen mehr. Die 3 Spuren der Nürnberger Autobahn wurden im Dauernass und Gegenlicht zu einem breiten schwarzen Loch. Gerade mal ein paar Meter vor dem Auto haben sich die Markierungsstreifen getraut sichtbar zu werden.
Das war nun wirklich nicht das Wetter um von München bis Amsterdam in einem Stück durchzufahren. Dankenswerterweise hatten wir aber schon eine Möglichkeit für einen Zwischenstopp in Köln – ein lebensrettender Zwischenstopp. Anstatt weiter auf der Autobahn dem nächtlichen Horizont entgegen zu jagen, saßen wir gemütlich beim Mexikaner, hatten was zu Essen, und was zu Trinken.
Letzteres hatten wir bald zu viel. Unser, schon lange nach einem Gespräch suchender, Sitznachbar an der Bar hatte es doch tatsächlich geschafft ein Kölsch umzuschütten, inkl. zerstören des Selbigen. Das kühle und noch frische Bier suchte in Windeseile einen Ausweg von der doch etwas begrenzten Fläche der Baroberseite und beschloss teilweise Etti näher aufzusuchen. Zu dem Zeitpunkt hatten wir selbst gerade mal ein Kölsch bekommen, da wäre das zusätzliche Kölsch an der eigenen Kleidung gar nicht mal notwendig gewesen. Wir hatten uns davon allerdings auch nicht weiter als nötig stören lassen, und unser Sitznachbar hat sich schnell in die andere Richtung nach längerfristigen Gesprächspartner umgesehen. Letztlich auch dort mit ähnlichem Erfolg, auch ohne so direkten Flüssigkeitsattacken.
Der Vorteil, oder das Schicksal, wenn man an der Bar direkt gegenüber des Barkeepers sitzt, ist das es auch öfters mal was auf’s Haus gibt. Etti wollte es Mephy zusprechen, dass das wegen ihr passieren würde. Eine Theorie die doch recht stark angezweifelt wurde. Resultat war jedenfalls ein leckeres Schlückchen XYZ. Das Essen hatte auch gemundet, und eigentlich waren wir ja auch schon fast im Begriff zu gehen. Da hatten wir allerdings die Rechnung ohne unseren, immer noch erfolglosen, Sitznachbarn gemacht. Er wollte sich nun doch noch förmlicher für die ungewollte Bierattacke entschuldigen und hat uns auf ein weiters Gläschen Kölsch eingeladen. Sehr nett, aber bestechen hatten wir uns davon nun auch nicht lassen.