Von Big Island nach Kau’ai
Heute hieß es früh Aufstehen und direkt zum Flughafen. Das Frühstück hat sich auf jeweils eine halbe Banana beschränkt. Und bevor es zur nächsten Insel ging, lag noch etwas anderes vor uns. 2 Stunden Heliflug, um genau zu sein. Und die letzte Chance doch noch unsere Mission zu erfüllen. LAVA. Vielleicht sehen wir tatsächlich noch Lava. Und das wirklich im letzten Moment, ging es doch direkt danach Richtung Kau’ai.
Die Heli-Leute haben uns allerdings wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht. Es gibt keine Garantie für Lava. Die macht nämlich was sie will. Und hilft dann auch kein Heli mehr. Egal, vom Boden der Tatsachen ging es ziemlich schnell in die Luft. Heli fliegen macht halt auch einfach immer wieder Spass. Ich bin ja schonmal geflogen, letztes Jahr von Las Vegas zum Grand Canyon. Das war schon nicht schlecht. Für Kathi war es das erste mal. Aber Heli-Fliegen ist auch nicht schlimm. Anfangs etwas aufregend und dann hat man sich schnell daran gewöhnt.
Es ging langsam über Kona hoch in Richtung Vulkan-Park. Ein wunderschöner Ausblick auf die Insel und anstatt durch Lavafelder zu fahren, konnten wir sie jetzt von oben sehen. Vorbei an kleinen Seitenkratern ging es hoch zum großen Krater. Wir nennen ihn unseren Frühstücks-Krater. Und von oben war er nicht weniger beeindruckend. Ganz im Gegenteil. Von oben konnte man in den kleinen Krater, im mittleren Krater innerhalb des großen Kraters reinsehen. Bis auf den Boden. Allerdings von weit oben, aber wir konnten es sehen. Wir konnten es endlich sehen. Da unten in diesem Loch war es. Mit den eigenen Augen. Nur getrennt durch ein Hubschrauber-Fenster und ein paar hundert Meter freien Fall. Aber da unten war sie.
LAAAAAAAAVAAAAAAA!!!
Jawohl. Wir haben nach all der erfolglosen Sucherei letztendlich doch noch Lava gesehen. Direkt in Pele’s Küche brodelte sie vor sich hin. Und wie es nachts zu »The Glow« kommt, war dann auch final geklärt. Die Lava leuchtet den eigenen Rauch an. Nichts überraschendes, aber hab ich schon gesagt das wir LAAVAAA gesehen haben?? *gg Vom Krater ging es runter zum aktuellen Lavastrom. Der verläuft nicht oberirdisch sondern eben durch eine Lavaröhre von der Seite des Vulkans runter Richtung Meer. Aktuell eben in Richtung einer Siedlung. Und die Röhre hatte ein Loch. Diesmal waren wir näher dran, und konnten schon wieder LAAAVAA sehen. YAY. Schon beeindruckend. Zwar nur ein Loch, aber genug um für Begeisterung zu sorgen.
Am Ende der Lavaröhre die man durch immer wieder austretenden Rauch sehr gut von oben verfolgen konnte, sind wir zur aktuellen Front gekommen. Und es war sofort klar warum es aktuell keine Touren gibt. Das Ende endet mitten im Wald. Und das Einzige das es zu sehen gibt ist ein kleiner Waldbrand. Die Lava selbst ist an der Stelle kaum glühend. Das heiße Gestein reicht vollkommen aus um alles was im Weg ist wegzubrennen. Egal, sehr sehr toll, wir haben endlich unsere Mission erfüllt und Lava gesehen. Was wollen wir mehr?
Der Hubschrauber Flug ging fast um die ganze Insel, und vom aktiven Süden die Küste entlang Richtung Norden. Genau die Strecke die wir tagszuvor mit dem Auto gefahren sind. Allerdings deutlich schneller. Eine gute halbe Stunde später waren wir in den nördlichen Tälern. Die sind geprägt von unzähligen Wasserfällen. Nicht kleinen, sondern richtig hohen. Und mit dem Hubschrauber konnten wir aus der Nähe ansehen wie das Wasser der Schwerkraft nach unten folgte. Allein dieser Anblick wäre schon einen Hubschrauber-Flug wert.
Dann ging es wieder Richtung Süd-Westen zum Flughafen. Dachten wir zumindest als wir über die Kante der Täler flogen. Unter uns nichts als Regenwald. Solange bis der Pilot unseren Blick aus dem Fenster lenkte. Unter uns lag ein altes Flugzeugfrack. Keine Ahnung von wann, aber exakt wie man es sich vorstellen würde. Lost, sag ich nur. Eine nette Überraschung bevor es dann wirklich zurück ging. Diesmal die Westküste entlang über all diese riesigen Hotelresorts. Über die Beaches von Gestern. Und wieder waren keine Schildkröten zu sehen 😉 Nach der Landung einchecken und am Flughafen etwas Frühstück nachholen. Ein sehr schöner Flughafen. Alles offen und direkt am Meer. Ein schöner Abschluss eines doch sehr abwechslungsreichen Besuchs auf Big Island 🙂