Tales of the Burning Man – Life changes on the playa

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Unser erstes Erlebnis was Burning Man ausmacht haben wir schon am letzten Abend zuvor erfahren dürfen. Wir sind (mit kaputter Wasserpumpe) auf einen Campground am Nordende des Lake Tahoe gefahren, der uns mit einem freundlichen »Burners welcome« begrüßt hatte. Die Besitzer fahren selbst in die Wüste und wie der Zufall es wollte haben wir einen Stellplatz direkt neben anderen Burnern gefunden. Das wurde ein richtig netter Abend und wir konnten neben einer Menge guten Tipps auch unsere ersten Playagifts austauschen. (Susanne, die Buttons kamen immer Super an!)

Wohl genährt (manche mit 1,4kg Fleisch) sind wir ins Bett um am nächsten Morgen über Reno, einer Werkstatt mit coolen Besitzern, einem Fahrrad und beinahe Batterien zu Burning Man zu fahren. Dazu muss man sich nach der Autobahn erstmal 100 Kilometer durch die Wüste schlängeln. Vor einem Burner, hinter einem Burner. Und in einer unaufhaltsamen Karavane sind wir über Nixon nach Empire und letztendlich Gerlach gefahren. Ein letzter Stopp bevor es in die Schlange geht, noch einmal 1 Stunden warten um Tanken zu können, in mitten von mehr RVs vor der Tankstelle als der Ort Einwohner hat. Aber auch das geht schnell vorbei und wir schlängeln uns weiter entlang des ausgetrockneten Sees. Wir beginnen langsam die Weite dieser Einöde zu begreifen. Ranger überholen im Salz während wir uns noch ein letztes Mal auf Teer bewegen. Und dann kommt das Schild mit dem Pfeil rechts in die Wüste: »Burning Man«

Durch die unzähligen Ankömmlinge wird der Playadust schon in den ersten Metern so aufgewirbelt dass die Sichtweite enorm abnimmt. Blind tasten wir uns langsam ans Ende der Schlange wo wir erstmal zur Ruhe kommen.

Tür auf.. Und ein erster Schritt mit Flipflops in die Wüste. Die Hitze spüren. Den Wind geniesen wie er für leichte Abkühlung sorgt und einfach mal ein paar Meter in Richtung unendliche Ebene laufen. Das Ende der Schlange ist nicht zu erkennen, und auch sieht man noch keinen Man. Wir sind noch mehrere Meilen von den Gates entfernt. 5 Stunden wird es dauern bis wir da sind und unsere Unschuld verlieren. 5 Stunden voller Vorfreude und Begeisterung. Die Länge der 8spurigen Schlange lässt das erste mal erahnen wie gigantisch die Ausmaße sein werden. Und nach dem Abholen der Tickets sind wir auch schon bei unserem Gatekeeper. Jeder Virgin muss sich einmal im Playadreck wälzen bevor der Gong geschlagen werden darf.

»I’m not a virgin anymore!!!«

Alles andere was uns die nächsten Stunden und Tage erwartet hatte lässt sich nicht beschreiben. Es würde dem ganzen nicht gerecht werden. Man kann es weder in Worte fassen, noch in Fotos festhalten. So begeisterungswürdig Videos auch sind, sie schaffen es nicht im Ansatz zu beschreiben was Burning Man wirklich ist. Jeder Vergleich mit gewöhnlichen Festivals ist lachhaft. Also werde ich es erst gar nicht versuchen zu beschreiben. Ich bediene mich einem Zitat:

»Jemanden Burning Man zu beschreiben ist wie einem von Geburt an Blinden die Schönheit des Lichts zu beschreiben.«

Sorry, aber es ist so. Burning Man hat einen Spirit den man an jeder Ecke und in jeder Sekunde in jeder Zelle des Körpers spürt. Und die letzten Minuten als ich das hier geschrieben habe, hatte ich Gänsehaut. Geht hin, schaut es an, hört es, fühlt es, spürt es, tut es. Ihr werdet danach nicht die selben sein wie zuvor. Versprochen!

.Pete

PS: Ich werde wieder hingehen… Sicher!