typisch 1002

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Es war Donnerstag. Es war nach der Ausstellung. Es war wie immer.

Kaum war die Ausstellung zu Ende. Waren sie weg. Die einzigen Überreste waren die Nägel die an Fäden von der Decke hingen. Einsam. Denn die Platten die sie hielten, waren weg oder lagen am Boden, auf Tischen und dazwischen. Alle waren weg, die ganze 1002. Es war wie immer.

Alle? Nein, nicht alle! Ein paar Unverbesserliche, Verwegene, blieben und wagten es tatsächlich zu feiern. Es war alles da. Musik aus der Anlage. Zu trinken aus dem Kühlschrank. (Ok, der Kühlschrank war im Freien) Selbst der Schlüssel zum Absperren war da. Und eben Einige die es wagten zu feiern. Es war wie immer.

Aber sie waren nicht allein! Ein freundlicher Mann im Trainingsanzug kam zu späteren Stunde noch vorbei. Scheinbar hat ihm die Musik nicht gefallen. Durch eine Beatbox-Einlage unter Einsatz der Fensterscheibe forderte er härteren Sound. Nicht nur lauter, sondern auch schneller. Das war zumindest mein Eindruck. Ich hatte mich getäuscht. Es war wie immer.

Der späte Besucher war der Hausmeister. Und scheinbar wollte er gar keine Musik. Unverständlich. Dabei haben wir die Boxen doch extra neben seinem Schlafzimmer aufgebaut. (Oder wussten wir es gar nicht) Grob geschätzt müssten mindestens 0,5 – 1,5 Meter zwischen seinem Kopf und der Box gelegen haben. Gerade die richtige Entfernung um den Sound zu genießen. Wahrscheinlich hat ihn seine Frau geschickt. (Es sind immer die Frauen). Es war wie immer.

Um weiteren Streß mit seiner Frau zu verhindern, hat Christian entschloßen und mit Einlage eines kleinen Sprints alle Türen verschloßen. Nicht das der Hausmeister hier Party feiert, während seine Frau schlafen will. Letztendlich hat sie sich auch durchgesetzt und die Musik wurde leise, sehr leise. Ohne Musik kein Spaß und die Gäste gingen, wie immer.

Angeregt durch die hängenden Nägel im Nachbarraum, waren nun auch wir dabei unser Zeug wegzuräumen. Solange bis auffiel, das etwas Vergessen wurde. Nicht heute, sondern schon seit Tagen. Es war lang und sollte kurz werden. Es war Milans Haar. Es war eine typische Stephan-Milan-Peter-haben-eine-Idee-Sache. Christian war (im Gegensatz zu früher bei Plakatideen) nicht dagegen. 😉 Es war (fast) wie immer.

Zwei Minuten später war Milans Kopf über dem Waschbecken. Das Waschbecken war im Frauenklo. Da war es einfach geräumiger, heller und für das Vorhaben ideal. Milans Haar war dicker als erwartet und der Haartrimmer stumpfer als gedacht. Die Folge waren Schreie die durch die Gänge hallten. Milan schrie, Stephan schnitt, Peter filmte und Christian betrachtete das Ganze skeptisch. Es war wie immer.

Nachdem jeder mal Schneiden durfte, die Videokassette schon lange voll war und, Gott sei Dank, ein nüchterner Fünfter hinzugekommen war, war Milans Haar geschnitten. Mehr oder weniger regelmäßig, aber zu unserem Erstaunen relativ gut und mit weniger als drei sichtbaren Löchern. 9mm. Milan mit kurzen Haaren, das war nun wirklich nicht wie immer!

-+> da KfP