Weiter Richtung Norden
Der Jetlag lässt nach. Besser ist das so. Also nichts gegen wache Nächte, aber schlafen ist mitunter auch nicht so verkehrt. Vor allem wenn man so durchs Land fahren will und so. Naja, und vor allem allem dann wenn man eigentlich gar nicht so genau weiß wo es denn eigentlich hingehen soll. Also so im Detail, und ein klitzekleines bisschen genauer als »nach Norden«. Da oben im Norden kommen dann tolle Sachen, aber was gibt’s davor und dazwischen? Sind schließlich ein paar Hundert Kilometer. Da m u s s es was geben. Man muss es allerdings auch finden. Immer noch etwas Jetlag geplagt und während dem Fahren zu schauen erweist sich doch immer wieder als nur sub optimale Lösung für das Problem. Es ist der Fluch des Segens alles machen zu können was man will. Man muss halt selber rausfinden was man den will.
Aber kehren wir der Planlosigkeit mal eben den Rücken und erfreuen uns des spontanen Segens… »Arno, da links steht was von Beach«… *blinkeranundangebogen*.. Hmm, eine Dirtroad, Hmm, 7km, Hmm, ein eindeutig nicht 4WD fährt uns entgegen.. Alrighty, Lets go, des geht scho. 7km und 3 Millionen Ruckler später befinden wir uns plötzlich am Beach von Jurien Bay. Abgelegen, schön und voller Locals die mit ihren Jeeps direkt auf den Strand fahren um dann das Wetter und Wasser zu genießen. Wir entgegen haben uns den Lookout auf der Düne vorgenommen. Foddos machen und so! Naja, und nebenbei den Ausblick genießen. Insgesamt jedenfalls sicher einen Abstecher wert!
Nachdem wir genug Sand in Schuhen und sonstigen Sandaufnahmefähigen Kleidungstücken gesammelt hatten, kam am Auto eine unauffällige Frage auf. »Sag mal, wo ist den die Tüte mit den Tüten?« (Hmm, sollte ich auf die Tüte mit den Tüten eingehen? Hmm.. Diesmal nicht :P) »Hinten links im Kofferraum« war die Antwort. Eine Antwort die jedenfalls zu keiner Lösung führte. Tüten hatten wir auch vereinzelt außerhalb der Tüte mit den Tüten, und das sollte erstmal reichen um die Sandschuhe schnell in Quarantäne zu bringen.
Entscheidender als die Frage nach der Tüte mit den Tüten war dann auch schon die nächste Frage.. Eine Frage die noch weitere Fragen nach sich ziehen sollte. »Sag mal, wo ist denn die Tüte mit der Tütebmit den Toastscheiben?« – »Na, hinten rechts im Kofferraum«. Doch auch diesmal nicht die Lösung. »Sag mal, wo ist denn die Tüte mit der Tüte mit den Servietten?«, »Sag mal, hatten wir nicht Müsli-Riegel gekauft?«, »Sag mal, wo ist eigentlich … ?«, » Sag mal, kann es einfach sein das wir alles ungekühlte im Hostel vergessen haben?«
2x 50km später war der Fehler korrigiert und wir weiter auf den Weg Richtung Norden. Jetzt mit den Tüten voller Tüten die wiederum Zeugs oder kein Zeugs enthalten haben. Alles war aber nicht da, den ein besserer Plan wo es nun hingeht war leider in keiner der Tüten. Also haben wir im 15 Minuten Takt das Ziel geändert. Meistens nach einem einfachen Schema:
1. Das klingt interessant
2. ok, lass es uns machen
3. oh, nur mit 4WD / Oh, da sind wir schon vorbei / oh, das ist weiter als gedacht -> 200km Umweg
4. ich such nochmal
Letztendlich haben wir uns vorerst auf einen Tipp der Gasteltern besinnt und einen dementsprechenden Stopp eingelegt. Schwimmen in Port Denison und der finale Plan für den Tag. Einfach mal 250km weiter fahren als vorgenommen.
Hab ich erwähnt dass es Samstag ist? Hab ich erwähnt dass mir das nicht klar war? Hab ich erwähnt das wir noch kein Abendessen hatten? Hab ich erwähnt das in Supermärkte zwar offen haben, aber mitunter um 18 Uhr zu machen? Hab ich erwähnt das wir um 17:58 noch reingeschlichen sind? Ne, vermutlich nicht. Wir haben das alles auch nicht im Blick gehabt. So ganz im Gegensatz zur netten Supermarktfrau, die mir den Korb persönlich zur Kasse getragen hat. Sehr zuvorkommend, und hat doch bestimmt nichts mit ihrem Feierabend zu tun, oder? 🙂
Wir sind dann jedenfalls nach einem schönen Sonnenuntergang in Kalbarri gelandet. 5 Minuten bevor die Hostelrezeption zugemacht hätte 🙂