Genua, äh ne Pisa und Ferrari
Das Schöne, wenn man keinen genauen Plan hat wie man eigentlich fahren will, ist das man jeden Tag spontan entscheiden kann wohin man eigentlich will 🙂 und nachdem es in der Nähe von Genua keine guten Campingplätze mit Strand gibt, sind wir einfach mal Richtung Pisa gefahren.
Ich war schon vor x Jahren mal da, und damals war der Turm schief. Höchste Zeit zu sehen ob er noch steht, und Luke hat ihn überhaupt noch nicht gesehen. Also fiel die Entscheidung kurz vorm Autobahnkreuz Verona relativ leicht. Pisa soll es sein. Und bei all der spontanen Überlegerei viel mir noch was ein. Ist da in der Po-Ebene nicht auch dieser eine kleine Ort? Dieser über die Grenzen Italiens hinaus bekannte Ort? Dieser Ort wo Luke und ich schon seit Jahren mal hinwollten. Und nicht nur wir, auch einige andere wollten da hin. Anschauen und Ausprobieren. Wer will es nicht? Und was sagt die Route dazu? Also unsere Route zum schiefen Turm? Und ganz nebenbei auch die Route zum Meer. Diese unsere Route führt uns doch tatsächlich direkt an jenem Ort vorbei.
Der Ort liegt in der Nähe von Modena. Und wer es durch die Facebook-Posts noch nicht gewusst hatte um welchen Ort es geht, es geht um Maranello. Die Heimat von Ferrari. Und das Luke und ich da nen kleinen Abstecher hinmachen, wenn wir eh dran vorbeifahren, ist ja eh klar, oder? Einmal Museum. Was essen und das zeitgleiche Rennen anschauen. Überhaupt in Maranello ein Rennen anschauen! Was will man mehr. Aber wir haben keine Zeit und haben uns dann im Museum die Ferarri in live angeschaut. Und da stehen einige rum *smile*
Danach ja eigentlich ja weiter. Aber da war doch vorhin auf dem Parkplatz diese überhaupt charmante Dame die irgendwas von Ferrari fahren erzählt hat. Gegen Geld, und wohl ohne den Ferarri zu behalten. Normalerweise würde Luke natürlich nicht auf die Idee kommen sowas zu machen. Für 100€, 10 Minuten, 1 Auto. Vollkommener Quatsch 😉 Aber nachdem die Dame vorhin so charmant war, kann man da auch nicht so einfach nein sagen.
Und so kam es also zu diesem denkwürdigen Verkehrsverstoß. Luke. Innerorts. Maranello. Ein Ferrari F458 Italia. Und 180 km/h an der Tankstelle vorbei. Nicht das er tanken wollte, aber vorbei is vorbei. Und das Grinsen hängt im Tage später noch im Gesicht. Wobei die Beschleunigung eines Seat Leon mit Wohnwagen hintendrann, wohl doch nicht ganz mithalten kann. (Versucht hat er’s trotzdem – aber pssst ich hab das nicht erzählt!)
Vollgedröhnt mit Ferrari-Adrenalin haben wir wieder unser eigenes Gespann in Betrieb genommen. Wobei ich schon gern fragen wollte ob man an den Ferrari ne Anhängerkupplung für unseren Wohnwagen machen könnte? Das es nicht ging – und vor allem nicht in Maranello gemacht wird – war mir auch klar. Und nur deswegen haben wir keinen Ferrari mitgenommen! Eh klar, oder? Weil was bringt uns ein Ferrari in der Wüste. Die 570 PS helfen beim Überleben halt nicht wirlich. Man kann sie nicht trinken, und das Ding frisst mehr Sprit pro Kilometer als wir beide Wasser, Bier und Rum in der Stunde trinken können.
OK. Ferrari bleibt in Maranello. Wir aber nicht. Wir fahren weiter in die Toskana! Wir fahren nach Pisa. Bzw. erstmal dran vorbei zum Campingplatz etwas südlich davon. Schön am Meer mit direkten Zugang zum Strand. Und dafür hat Luke ein kleines Highlight aufgehoben. Sergio! Orginal! Also richtig eben. Und wer Sergio jetzt nicht kennt, der hat eben Pech gehabt. Er ist ungefähr so groß (von klein bis groß zeig), hat blonde bis dunkle Haare und hat blau-grün-schwarze Augen. Wir beide kennen ihn gut genug. Vorliebend auch auf Festivals & co um 2002-2004 gesehen.
Der erste Abend am Meer, nach spontaner Ferraristi-Aktion, war wohl verdient. Und überhaupt, wen interessiert schon Genua? Dran vorbei müssen wir so oder so. Also nah genug für einen Foursquare-Check-In. Der Plan für den nächsten Tag steht schon fest: den schiefen Turm ausmessen!