Tales of the Burning Man – Wasser für den Man
Also Cola auf dem Boden des RVs, welcher selbst auf dem beinahe idyllisch gelegenem Parkplatz vom Safeways steht, führt zu einer unausweichlichen Reflexhandlung die sich durch einen tiefsitzenden Drang ausdrückt über den Wasserhahn des selbigen RVs, Wasser aus dem Wassertank zu Pumpen um das Cola vom Boden zu holen bevor das nur noch dazu beiträgt den vorbeifliegenden Dreck besser mit dem Untergrund zu verbinden – eben bis das Wasser sie scheidet. Unmittelbare Bedingung um dieses Bedürfnis zu stillen ist die technologische Unterstützung des RVs auch selbst zur eigenen Selbstwäsche beizutragen. Eine Kooperation von Mensch und Maschine die dem Wohl Aller zu Gute kommt. Eine Kooperation zwischen mir und dem RV. Eine Kooperation die dadurch in Gang gesetzt wird das ich mit aller gebotenen Vorsicht aber auch Durchsetzungskraft den Hebel des Wasserhahns von geschlossener hin zu einer – fast meditativen – offenen Haltung zu bewegen. Laut stillschweigender Vereinbarung zwischen einerseits Wasserhähnen im allgemeinen und Menschen mit Drang nach Wasser im speziellen, wird dadurch der eben beschriebene Weg des Wassers vom Reservoir bis hin zum äußersten Ende des Wasserhahns in Gang gesetzt, wo selbiges dann über eine kurze Zeit von vollkommener Freiheit und Schwerkraft den maschinell kontrollierten Part verlässt und sich dann dem mehr oder weniger kreativen Willen des menschlichen Parts überlässt.
Soweit sollte dem auch nichts im Wege stehen, wenn nicht ein Teil einen gewissen rebellischen Charakter entwickelt hätte. Damit das alles funktioniert muss bildlich gesprochen ja ein Zahnrad in das andere greifen. Sobald eines, auch noch so kleines seinen Willen zur Kooperation verweigert, ist der ganze Prozess dem unweigerlichen Ende nahe und kommt letztendlich schneller als von allen beteiligten und unbeteiligten erhofft zum Stillstand. Resultat ist in unserem Fall dann schlichtwegs dass die Cola die Verbindung mit dem Boden eher vertieft als sich davon zu befreien. Und alles nur weil in unserem RV genau 24 Stunden vor geplanten Wüsteneintritt die Wasserpumpe versagt. Gallonen von Wasser hätten wir dann dabei, aber wir müssten dennoch langsam und qualvoll dehydrieren während wir versuchen uns mit Bier zu retten.