Mt. Popa – 5.1.2016
Nach dem Frühstück geht es heute mit dem Sammeltaxi zum Mount Popa, einem erloschenen Vulkan mit Kloster auf einem vorgelagerten Felsen. In dem durchaus luxuriösen Taxi waren nur zwei andere Personen, ein englischsprachiges Pärchen. Auf dem Weg durch das äußerst ländliche Myanmar, machten wir einen Stopp bei einer dafür vorbereiteten Erdnussöl-Werkstatt. Angenehm, mal eben die Beine zu vertreten und den Ochsen zuzusehen, wie sie im Kreis laufend das Öl aus den Früchten pressen. Außerdem gab es unheimlich süßes Naschzeugs zu erwerben.
Bei Mt. Popa selbst ging es erstmal den Berg hoch. Wir hatten schon viel von den kleinen Affen, den Makaken, gelesen und aufgepasst, nichts zu Essen dabei zu haben. Letztendlich hielt sich das aber in Grenzen. Ganz im Gegensatz zu den Treppenputzern. Gerade am Anfang waren immer wieder junge und alte Männer daran, eine einzelne Stufe zu putzen, dafür sollte man spenden. Weiter oben wurden sie immer weniger und die Treppen auch dementsprechend schmutzig, denn die Makaken kacken.
Eine angenehme Abwechslung war, dass es hier kaum Buddhas gab. Auf Mt. Popa werden Geister, sogenannte »Nat«, verehrt. 37 an der Zahl und jeder hat irgendwo auf dem Hügel auch mindestens einen Schrein, an dem man Geld spenden konnte. Vermutlich besonders gute Spender durften Scheine direkt an der Statue anbringen. Mit Vorliebe wurde das an den Händen zwischen die Finger geklemmt. Bei uns macht das niemand, obwohl wir mal wieder die Attraktion für die Einheimischen sind.
Vor dem Heimweg bleibt noch etwas Zeit, eine Kleinigkeit zu essen – Tomatensalat mit Nüssen. Diesmal schläft Mephy beim Geschaukel des Taxis ein und braucht danach unbedingt wieder einen dreifachen Espresso. Den gibt es zurück in Bagan, inkl. funktionierendem Wifi. Etti schreibt eine nicht genau abschätzbare Menge an Karten und mit neu geliehenem E-Bike-Scooter geht es zum hiesigen Postamt. Die große Überraschung dort war die Überlänge der Briefmarken, der erste Satz wurde so unliebsam überklebt: »Viele Grüße aus Mya…«
Ziel ist wieder Sonnenuntergang, diesmal mit funktionierender Kamera. Dazu machen wir noch mal eine ausgedehnte Fahrt bis nach Neu-Bagan und dann über Feldwege zu den kleinen Pagoden. Diesmal nehmen wir die Kleinere und haben deutlich weniger Mitsonnenschauer. Dafür allerdings fast ausschließlich Deutsche. Ein Umstand ,der uns erst nach unseren albernen Witzen auffällt. Wir sind mal wieder angenehm aufgefallen, haben uns von der Totenstille der anderen aber nicht beeinflussen lassen.
Dieses Mal konnten wir auch vor dem letzten Sonnenstrahl runter. Das wäre ja Tags zuvor schon der Plan gewesen. Von unten kann man nämlich noch schönere Fotos machen. Voller Energie sind wir mit dem Scooter dem Sonnenuntergang entgegen gefahren. Allerdings hat uns der Sand dabei einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. In einer Kurve hat sich der Lenker quergestellt und wir sind unsanft im selbigen Sand gelandet. Alles glimpflich, aber der Adrenalinspiegel war danach durchaus etwas erhöht. Versteckt vor dem vermeintlichen Gelächter der Sonnenanbeter haben wir unter einem Baum unsere Wunden geleckt.
Endlich konnten wir beide wieder vernünftig essen. Am Abend gab es die besten Burger des Landes, und wir konnten während dem Packen noch gemütlich ein Bierchen trinken.