Mingun, Sagaing, Inwa, Amarapura – 2.1.2016
Nichts mit ausschlafen bis Mittags, heute ging es früh raus und mit dem Taxi zu den vier Städten. Frühstück hatten wir irgendwie nicht gefunden. Die im Reiseführer beschriebenen Teehäuser haben sich irgendwie versteckt. Stattdessen gab’s etwas von einer der Frauen mit den großen Körben auf den Kopf. Irgendein Gebäck, einmal leckerer, einmal nicht ganz so.
Hashim, unser Taxifahrer, wartete derweil schon an der Rezeption. Bevor zu den Städten kamen, gab es die wohl nicht zu vermeidende Tour vorbei an einer Goldschmiede mit Shop, einer Jade-Manufakur mit Shop, einer Cotton- und Seiden-Weberei mit Shop und einer Woodcarving-Werkstatt mit Shop. An der Straße mit den unzähligen Steinstatuen-Schleifern bleiben wir nicht stehen, da gibt es keinen Shop. Gekauft haben wir allerdings nichts. Nicht unbedingt zur ultimativen Freude von Hashim.
Nach einem kleinen Stopp auf der Brücke über den Ayeyarwady ging es nach Mingon, einem fehlgeschlagenen Versuch die größte Stupa aller Zeiten zu bauen. Nach einem Erdbeben konnte man es besser als »Stoanahaufa« beschreiben. Man kann und darf hochklettern, wird nur vor dem vermutlich tödlichen Absturz gewarnt. Wir sind jedenfalls nicht gestorben und tapfer über tiefe Spalten gesprungen und Ziegelwände hochgeklettert. Das geht auch einfacher, als wieder runterzukommen.
Am Fuß des Haufens hatte schon Mephy’s neue beste Freundin sehnsüchtig gewartet. Es ging um den Verkauf eines leicht bis sehr überteuerten Fächers. Das Anfangsangebot lag bei 5000 Kilos, einfach deutlich zu viel. Aber sie ließ nicht locker und stellte sich als Frau mit einer unendlichen Anzahl von verschiedensten Gütern heraus. Dabei sah der Beutel gar nicht so groß aus. Allerdings war sie etwas zu langsam, gerade als Etti sich Postkarten an einem Stand gekauft hatte, kam sie damit um die Ecke. Jedenfalls waren wir nach dem Besuch der großen Glocke und einer halben Stunde später dann bei 4000 Kilos für zwei Fächer. Vermutlich immer noch überteuert, aber so gut gehandelt, wie nie zuvor.
Weiter nach Sagaing zum Mittagessen. Ein Lokal extra für Touris und unser Guide bekommt sein Essen umsonst, dafür dass er uns abliefert. Wieso er uns das stolz erzählt, ist auch nicht ganz klar, aber ok. Das Essen war jedenfalls sehr lecker. Vollgeschlagen mit dicken Bäuchen sind wir dann mit dem Auto bis fast ganz hoch zur obersten Pagode gefahren. Der Blick von da ging bis nach Mandalay und man konnte auch den Hill vom Tag zuvor erkennen.
Weiter ging es über eine kleinere, alte Brücke nach Inwa. Dort erfuhren wir das man für insgesamt etwa $30 Dollar übersetzen kann und 2 Stunden mit der Kutsche im Kreis fährt. Oder unser Taxifahrer würde uns für $15 mit dem Auto hinfahren. Eine Überlegung, die abrupt unterbrochen wurde. Mephy musste plötzlich auf’s Klo. Dringend. Now! Das Pork mit Spices war zwar sehr lecker, aber die Nebenwirkung hat sich ohne Rücksicht auf Verluste durchgesetzt. Es ging mit Hashim auf die Suche, viel gab es vor Ort nicht. Und nein, es muss nicht Touri-tauglich sein. Einfach nur ein stilles Örtchen. Hinten unter einem Restaurant gab es die dringlich ersehnte Erlösung, die nur durch einen herausfordernden Balanceakt möglich war. Zumindest hatte Mephy Papier dabei, morgens war es schon mal ähnlich, nur leider kein Einzelfall. Die Diskussion, ob wir nun Flösschen fahren oder mit dem Taxi außenrum, konnten wir nun allerdings mit Verweis auf Mephy’s Zustand umgehen. Wir wollten so der so lieber weiter zur langen Holzbrücke in Amarapura. Zähneknirschend gab er nach, aber auch für $10 wollte Mephy nicht 2 Stunden auf einer Pferdekutsche festsitzen.
Nach einem kleinen weiteren Shop-Zwischenstopp waren wir dann auch zeitig an der Brücke. Nochmal Klostopp und dann langsam über die Brücke. Und auch hier stellte sich bald folgendes heraus. »Wer ist die Attraktion? Die Brücke? Nein, wir sind die Attraktion!«. Selbst Mönche, die sonst von Touris nach Fotos gefragt werden, fragten uns, ob sie Fotos mit uns machen könnten. Ist das etwa eine mögliche Geldquelle. Wir starten schon mal die ersten Pläne für unsere Selbstständigkeit in Myanmar.
Die Entscheidung, Inwa zu überspringen und direkt zur Brücke zu fahren, war genau richtig. Auf der Insel in der Mitte gab es zwei Bambushütten und kühle Drinks. Für Etti war das eine riesige, nicht enden wollende, Kokosnuss. So kann man noch etwas relaxen und warten, bis die Sonne untergeht. Also durchaus zu empfehlen. Nach ein paar Fotos, einem weiteren Stopp auf der Toilette ging es wieder nach Mandalay. Direkt zum Laden zweier 90-jährigem Damen, die die beste Thanaka Paste verkaufen. Die schmieren sich die Locals hier ins Gesicht, es schützt vor der Sonne und ist allgemein super für die Haut. Etti hat es sich auch direkt ins Gesicht schmieren lassen. Eine Entscheidung, die zurück im Hotel direkt revidiert wurde. Es juckte nämlich.
Abends gab es heute für Mephy Reis mit Bier, Etti hatte etwas mit Tofu? bekommen. Wir haben es nicht weiter hinterfragt.