Wir planen eine Reise – nochmal Flüge

Posted by in myanmar, travelling

»Du, sag mal, hast du auch eine E-Mail von Air China bekommen?« T-4 Wochen, Etti hätte da diese Frage. Mephy hat jedenfalls keine E-Mail bekommen. Ein Flug wurde gecancelt und umgebucht. »Umgebucht? Na dann passt doch alles«, war die erste Reaktion von Mephy. Die Brisanz der Lage sollte sich ihr erst etwas später offenbaren. Ein Blick in den Flugstatus ergab allerdings, dass auch ihr Flug von Chengdu, China nach Paris, Frankreich gecancelt wurde. Der Ersatzflug geht nun von Peking, China nach Paris, Frankreich.
Hmm, na Hauptsache wir kommen an. Ist Chengdu denn eigentlich eine Stadt oder ein Flughafen vor Peking? Eine kurze, aber notwendige, Geografiestunde war hier eindeutig von Nöten. Und dabei stellt man dann relativ schnell fest, dass Chengdu tatsächlich eine eigene Stadt ist, und nicht nur ein Flughafen. Zudem stellt sich raus, dass Chengdu, die Stadt, ziemlich weit Weg ist von Peking, der anderen Stadt in China.

Nun, soweit erstmal alles klar. Und dann fliegt man eben über Peking statt Chengdu, oder? Nein. Denn um in das Flugzeug in Peking einzusteigen muss man auch in Peking sein. Der Zubringerflug geht aber weiterhin von Yangon, Myanmar nach Chengdu, China. Aufenthaltszeit 6 Stunden – eindeutig zu wenig um über 1000km mit einem Fußmarsch von der einen Seite Chinas, zur anderen Seite zu gelangen.

Seufz, dabei hatten wir doch eigentlich endlich alles beieinander. Und für den nächsten Tag war etwas Planen bzw. Reiseführer lesen angesagt. Daraus wird wohl leider eher ein lautes »Aargh, wir haben keinen Rückflug!« – also zumindest keinen der sich fliegen lässt.

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Die Krisensitzung zum dringenden Thema »Aaargh, wir haben keinen fliegbaren Rückflug« wurde unterstützt von etwas Essen, etwas Bier, der Erkenntnis dass das alles Kacke ist, und noch etwas mehr Bier. Klar war einerseits dass wir wohl was tun müssen. Und andererseits dass der Liebe Flugreiseanbieter, bei dem Etti gescheitert war, und Mephy gebucht hatte, ebenfalls Kacke ist. Denn da kam auch ein Tag später noch keine Benachrichtigung dass sich an den Flügen etwas geändert hatte.

Die Tatsache dass wir mit anhaltender Genauigkeit alle Häkchen abgehakt haben, die man abhaken konnte, sollte sich jetzt als nicht unheimlich förderlich rausstellen. Denn da war auch ein Haken dabei für Flugänderungen. Ob sie sich deswegen überhaupt nicht melden würden war nicht ganz klar, jedenfalls könnte es mit Geld verbunden sein. Und dass die Hotline für lange Wartezeiten bekannt war, war nun auch keine große Überraschung. Mephy würde erst mal abwarten, was anderes blieb ihr wohl auch erstmal nicht übrig. Etti hat sich angeschlossen und so wurde sich nochmal auf die Suche nach einem Frustbierchen gemacht.

Zu Hause hatten wir Augustiner. Im ersten Laden gab es Hacker, und der Laden machte schon zu. »Eins wär noch gut«, der darauffolgenden Laden hatte Löwenbräu. Zur Verwunderung aller Beteiligten sollte es diesmal auch wirklich der letzte Laden bleiben. 3 Bier, 1 Uhr, alles gar nicht so schlimm eigentlich. Eine Einschätzung die der Überraschungskater am nächsten Morgen allerdings nicht teilen wollte. Und so blieb es erstmal aus am nächsten die Airlines anzurufen. Aber es war ja eh Samstag, da haben Flugreiseanbieter und Airlines eh alle Pforten geschlossen.

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Ok, Montag, nach offizieller Zählung noch T-3 Wochen. Rufen wir die Airlines und Flugreiseanbieter doch einfach mal an. Etwas naiv, nach der Arbeit, weil da hat man Zeit dafür. Etti versuchte es bei Air China, und war nach 20 Minuten Warten auch schon dran. Mephy versucht es zwischenzeitlich beim beliebten Flugreiseanbieter: 40 Minuten, wovon Etti über Skype bereits 20 Minuten mithören konnte. Sie hatte zumindest schon mit jemanden sprechen können und eine erste mögliche Alternative, sofern diese von der Air China Zentrale freigegeben wird.

Nach besagten 40 Minuten hatte Mephy allerdings schon keine Geduld mehr. Vielleicht direkt bei der Airline probieren? Deren Hotline hat noch 30 Minuten offen. Allerdings ohne Glück, nach wieder 40 Minuten schien es sinnlos länger zu warten, als Mitarbeiter in der zuständigen Telefonzentrale vor Ort waren. Narf, also doch wieder der hoch geschätzte Flugreiseanbieter. Die hatten noch 2 Stunden auf, allerdings macht das Warten nach einer über einer Stunde dann auch keinen Spaß mehr. Frustration macht sich breit, und irgendwie war das wohl nicht der Tag dafür.

Mephy hat stattdessen mal eine E-Mail an den Support geschrieben. Ein Formular, an das man gar nicht so leicht ran kommt. Erst 10 Seiten möglicher Antworten auf mögliche Fragen später müssen dafür weggeklickt werden. Jedenfalls stand in der E-Mail die vorgeschlagene Flugverbindung von Air China für Etti. Wäre natürlich schon toll, auch gemeinsam nach Hause fliegen zu können. Nicht so langweilig, und man soll die Hoffnung ja nicht gleich aufgegeben.

Air China hat Etti zumindest ja mal ein paar Alternativen gegeben. So wirklich gut aber halt auch nicht. Entweder schon Freitag nach Hause fliegen und 2 Tage verlieren, oder etwas später und dann aber den Anschluss verpassen. Kurzzeitig hatten wir schon über ein kurzes Wochenende in Paris nachgedacht. Aber so wirklich war es dass auch nicht.

Unser Lieblingsreiseanbieter hat sich dann 2 Tage später doch noch bei Mephy gemeldet. Sie hatten es dann doch noch mitgekriegt dass der Flug gecancelt wurde. Die E-Mail hatten sie aber noch nicht wirklich gelesen. Naja, immerhin wird sich doch noch gemeldet und Mephy kann die Wunschdaten nochmal durchgeben. Man würd sich bemühen und ebenfalls bei der Airline mal nachfragen.

Danach hatten wir erstmal 1 Woche lang nichts.

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T-2 Wochen. Etti ruft mal an, um heraus zu finden wo denn die Antwort bleibt. Ergebnis ist nochmal ein neuer Flug, diesmal am Samstag. Samstag ist ja nicht schlecht. Also schreibt Mephy dann mal den anderen ob denn Samstag auch bei ihr ginge. So vergehen langsam immer mehr Tage und Zeit… Aber dann meldet sich eine hoch freudige Dame des Flugreiseanbieters, sie hat DIE Lösung. Und die Lösung war nicht schlecht, fast wieder der originale Flug. Aber wir wollten doch gemeinsam, also das direkt nochmal mitteilen. Den Samstagsflug, aber dafür müsse mal wieder bei der Airline nachgefragt werden. Das haben sie inzwischen sehr oft gemacht, aber nie hat sich jemand nochmal darauf berufen. Dass das bisher alles ohne Kosten war ist ihr allerdings auch aufgefallen, so geht das ja nicht. Beratung kostet, vor allem wenn man alles sorgfältig weggeblickt hatte. Aber das ist ja egal, Hauptsache der Flug. Und den frägt sie nach, bei T-1,2 Wochen, Etti sagt derweil schon mal zu.

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T-0,9 Wochen, der Flugreiseanbieter meldet sich wieder. Diesmal per E-Mail und in kurzer Form. Der Inhalt: die Airline hat sich bisher nicht gemeldet, bitte kümmern Sie sich doch selbst darum.

HÄ? Narf, narg… Das kann doch nicht sein. Irgendwie muss Mephy doch wieder zurück? Also direkt anrufen und den Klängen der Warteschleife lauschen. 40 Minuten. Ja, es gäbe einen Flug, mal kurz nachfragen, und wieder Warteschleife. Die Airline meldet sich nicht, und überhaupt könnte sie als Flugreiseanbieter nichts mehr tun. Es ist weniger als eine Woche vor Abflug, das kann nur die Airline ändern.

Zähneknirschend schreibt Mephy sich die Nummer auf, sie klingt bekannt, da hatte sie ja schonmal 40 Minuten verbracht. Dieses Mal allerdings nur 20 Minuten. Das Ergebnis, sie können als Airline nichts tun, das kann nur der Flugreiseanbieter. » Aber der hatte doch gesagt…« Leichte Frustration macht sich breit, aber irgendwie klingt die Airline plausibler und freundlicher. Mephy solle es auf alle Fälle noch mal probieren, und wenn gar nichts geht nach dem Abflug nochmal schreiben. Dann könnten sie wieder. Und der Flugreiseanbieter soll sich einfach mal bemühen und die Zentrale anrufen.

Also wieder dort anrufen, wieder 40 Minuten. Der nächste Mitarbeiter, die selbste Antwort: Man könne nichts tun, man solle die Airline anrufen. Pustekuchen! Von der kommt Mephy gerade. Also bitte probieren, der Flug jetzt kann ja so nicht klappen?!

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T-0,5 Wochen, der Rückruf nach ner halben Stunde. Es gäbe diese eine Option. Eine zweite? Nein, nur die eine. Aber immerhin eine Fliegbare. Ein Tag vor Weihnachten, nach Wochen von hin und her. Zumindest ein Flug. Nicht zusammen, aber immerhin ein Flug.

Hoffentlich ist der größte Ärger damit vorbei und die Reise läuft entspannter.