Ein bisschen Luxus am Inya Lake – 14. bis 15.1.2016

Posted by in myanmar, travelling

Wir sind wieder in so etwas ähnlichem, wie moderne Zivilisation. Ok, also ich meine, wir haben nicht nur WLAN, sondern auch Internet. Schnelles Internet. So schnell, man würde einfach nur was großes runterladen wollen. Es müsste nicht mal was sinnvolles sein, einfach nur die Möglichkeit nutzen, etwas herunterladen zu können. Und dem Ladebalken dabei verfolgen zu können, ohne Tesafilm auf den Bildschirm zu kleben. Aber wir wollen nicht jammern, ohne Internet sind wir auch ganz gut ausgekommen.

Heute ging es weiter ins nächste Hotel. Anstatt noch mehr Steine und Buddhas anzusehen, haben wir uns in ein Hotel mit Pool eingebucht. Ja, man kann es durchaus Luxushotel nennen, vor allem im Vergleich zu dem, was wir die Wochen davor so hatten. Was aber nicht bedeutet, dass es jeder kennt. Unser Taxi fährt irgendwie merkwürdig, das Erkennen wir schon an der Karte. Also fragen wir nochmal nach. »Hotel Inya Lake, not just Inya Lake, ok?«. Das eifrige Nicken wollte uns signalisieren, dass wir schon richtig fahren, die Realität aber nicht. Der Taxifahrer war der englischen Sprache nicht ganz mächtig, also so gar nicht. Abgebogen ist er dann am anderen Ende des Sees in einen Yachtclub. Auf dem Telefon gezeigte Adresse, Karte usw. wollte er einfach nicht ernst nehmen. Wir haben schon vermutet, er besorgt uns ein Boot, und damit fahren wir dann weiter. Tatsächlich hat er aber nur jemanden mit Englisch- und Ortskenntnissen gesucht. Mit auf Händen zeichnen konnte der dann auch tatsächlich erklären, wo wir hin müssen. Einen Umweg sind wir trotzdem gefahren.

Am Hotel angekommen, konnten wir dann feststellen, dass das Hotel tatsächlich in die Luxus-Kategorie fällt. Perfekt. Aber erstmal was essen, zu Preisen, die wirklich dem Luxus-Status entsprechen. Für den Preis hätten wir ein paar Tage vorher noch das ganze Restaurant einladen können. Aber mei, für zwei Tage geht das schon. Und außerdem sind wir ja wegen dem Pool da. Wenn wir ihn den finden würden. Denn nur weil da ein Schild »Pool« steht, heißt es nicht, dass man selbigen auch dort findet. Rausgehen muss man nämlich im Südflügel, der Pool ist aber eher beim Nordflügel, also einmal halb außen herum.

Nichtsdestotrotz ein schöner Pool, mit angenehmen Ausblick auf Palmen, den See und die Baustelle für das Hotel der nächsten Generation. Unseres war offensichtlich schon etwas in die Jahre gekommen, und wird sich auf die Konkurrenz von gegenüber sicherlich freuen. Mit Hochhaus im Panorama wirkt so ein Panorama ja auch gleich viel besser. Wie am Flaucher eben, würde es dort Espresso zu Preisen geben, für die man andernorts ein Faß Bier bekommt. Aber er war echt, er machte wach und war lecker. Das Gebäck-Teilchen dazu war auch nicht zu verkennen.

Ein anstrengender Tag war das. Naja, zumindest der teuerste Tag bisher. Nachdem ausgiebigen Nichtstun am Pool, gabs noch ne gemütliche Dusche und wieder was teures zu Essen. Lecker, aber so teuer, dass wir uns nicht mal ein Bier for Takeaway ins Zimmer mitnehmen.

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Der nächste Tag hat dann auch so begonnen, wie der vorherige aufgehört hat. Mit viel Nichts-tun. Wobei das reichliche Frühstück schon fast als Aktivität zählen könnte. Danach ging es wieder zum Pool, Dösen, Lachen, Schreiben und nach kaum ein paar Stunden hat es Etti schon nicht mehr ausgehalten. LANGWEILIG! Und überhaupt ist der Podcast aus. Also ist sie schonmal ins Zimmer, Mephy bleibt noch ein bisschen an Pool und war zumindest auch einmal drin.

Um 15h wollten wir nochmal in die Stadt zum Markt. Und das hatten wir auch beinahe geschafft. Irgendjemand war so motiviert, dass beinahe die Türe durchbrochen worden wäre. Aber eben nur beinahe. Tatsächlich schaffen wir es dann um 16 Uhr runter in die Lobby, um uns ein Taxi zu holen. Der Mark hat bis 17 Uhr offen, viel brauchen wir ja nicht. Das wird schon klappen, oder? Pustekuchen! Da hatten wir die Rechnung ohne den Verkehr von Yangoon gemacht. In den ganzen Kleinstädten zuvor wurden wir einfach zu sehr verwöhnt. Hier haben wir dann eine Stunde gebraucht und waren pünktlich am Markt, um zuzusehen wie alles weggeräumt wird.

Stattdessen sind wir dann eben zu Fuß schon mal Richtung 19. Straße. Ziel war wieder der Essensstand mit dem leckeren gegrillten Fisch. Und das ein oder andere Bierchen wäre sicherlich auch nicht so verkehrt. An das Chaos in den Straßen, dass uns in den ersten Tagen noch so beeindruckt hat, haben wir uns schon längst gewöhnt. Und die Strecke vom Markt bis zur Straße geht schneller als erwartet. Fisch kriegen wir zumindest, und ein Bierchen auch. Beides ist so lecker wie am ersten Tag und nach erfolgreicher Stärkung suchen wir uns noch ein Örtchen mit mehr Bierchen. Wir feiern uns ein bisschen, weil wieso denn auch nicht. Wir haben es nicht geschafft, uns wirklich zu streiten oder ähnliches, obwohl wir 3 Wochen aufeinander gesessen sind. Nicht einmal im größten Chaos. Das, und genügend andere Dinge, führen zu ausgiebiger Feierei mit »One beer and two glasses«. Am Ende noch eins zum Mitnehmen und ab ins Hotel. Etti muss ja noch Packen.