Zum Kiwiburn – Teil 1

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Von Perth ging es für mich weiter nach Neuseeland. Mit Jetstar ging es erstmal nach Goldcoast. Ein sehr schöner Anflug mit Blick auf Byron Bay, immer noch einer meiner Lieblingsorte in Australien. Der Zwischenstopp ging easy und in Kürze war ich auf dem Weg über die Tasmanische See nach Auckland. Dort angekommen wurde es langsam interessant. Über das Kiwiburn Forum hatte ich für die nächsten Tage eine Mitreisende gefunden. Aber erstmal Auto abholen – bei Acerentals. Supersaver mit nem »well travelled car« bedeutete über 150.000km aufm Buckel und geschätzt aus dem ausklingenden letzten Jahrtausend 🙂 Klimaanlage war vorhanden, und das reicht. Ohnehin wird das Auto 6 von 11 Tagen nur auf einer Wiese stehen.

Um mich zu Recht zu finden hab ich mir von Navi+ die Neuseelandkarten runtergeladen – also Offlinekarten. 9,99€ für die ganze Welt sind ein Super Deal. Allerdings hängen Preis und Qualität doch sehr zusammen. Während die Qualität in Australien noch akzeptabel war, sind die Karten in Neuseeland schlicht unbrauchbar! Nicht mal die Städtesuche funktioniert. Es ist als ob man alle Fehler von Google und Apple Maps zusammennimmt und dann alle Straßennamen löscht. Reichlich blöd wenn man im Auto sitzt und jemand anhand einer Adresse abholen will. Telefonisch konnte ich sie nicht erreichen, Papier-Karte hatte ich auch keine detailreiche, und Datenverbindung war ebenfalls nicht vorgesehen.

Die Suche nach WLAN begann mit einem hilflosen verlassen des Motorways. Tatsächlich hatte ich sogar etwas Glück. Zumindest wollte mir das Schicksal das vorgaukeln. Ich hab einen Mc Donalds gefunden. Nach nur 5 Minuten. Und mcd’s haben Free WiFi! Yes! Oder doch eher yes? Denn das Wifi wollte einfach nicht funktionieren? Eine Erfahrung die ich in Neuseeland nach öfter machen sollte. Aber vorerst wollte ich nur zu Sarah. Wir wollten ja noch bis zur Coromandel – etwa 2 Stunden Fahrt. Und nichts was ich nach dem Flug und Jetlag in der Nacht machen wollte. Also in den sauren Apfel gebissen und 5mb für 15€ bei vodafone gekauft. Und siehe da, eine zwar langsame aber immerhin vorhandene Verbindung offenbarte mir den Weg zu Sarah. Allerdings wurde auch die Karte geladen und die 5mb waren auch gleich wieder futsch!

An der offenbarten Adresse offenbarte sich dann auch schon meine nächste Herausforderung. Unglücklicherweise war es kein Einfamlienhaus bei dem man einfach klingeln könnte. Es war ein Wohnblock und ich hatte keine Ahnung wie ich Bescheid sagen sollte? Nochmal 15€? Ne. Nach etwas warten hab ich wieder den nächsten Mc Donalds gesucht und gefunden. Wieder ohne funktionierendes WiFi, aber einen Anruf von einer kryptischen Nummer mit 0049 am Anfang. Verstanden hab ich nichts außer Gepiepe und Rauschen. In Hoffnung es ist Sarah und sie hört mehr als ich hab ich einfach ins Gerausche gesprochen »Sarah? It’s Mephy, I’ll be at your Place in 5 minutes«. Und das sollte dann tatsächlich so klappen 🙂

Ziel war Thames in Coromandel. Und für mich eine Premiere, wir werden Couchsurfen. Sarah hat viel Erfahrung damit und uns Plätze für die nächsten 3 Nächte organisiert. Unser erster Stopp war bei einem schwulen Pärchen. Etwas das eigentlich nicht erwähnenswert wäre. Allerdings befanden wir uns plötzlich bei einem Grillabend des örtlichen Kirchenchors. Und diese Kombination war dann interessant. Leicht gejetlagt war ich eher passiv und hab mich über das leckere Essen gefreut. Höchst intereressiert waren Chormitglieder an Sarah, so bald sie erfahren hatten dass sie aus Jerusalem kommt. Kommentare wie »I’ve been there. It was great. I made some great photos…« (Mein Gedanke: Kirchen, Tempel, Moschee, etc.) »… of riots!« Etwas verstört ob dieser sehr netten Zusammenkunft sind weiter zu unsere Unterkunft für die Nacht und für mich die lang erwartete Dusche.